Michaels Reisetagebuch - Michael Schubert berichtet in seinem Erfahrungsbericht über schwere Missstände in Graz/Österreich

Mails von Karin Sch.

Hier zunächst eine sehr kleine Auswahl aus 218 E-Mails, die Karin mir geschickt hat, als ich noch in Irland lebte. Sie zeigen auf, wie eklatant Karin mich belogen hat und ich so naiv war, das zu glauben:

7. November 2004:
Ich könnte mir vorstellen, dass der Frühling eine gute Zeit wäre für ein weiteres Familienmitglied, nämlich für eines auf vier Pfoten. Eines mit zwei "Pfoten" wäre aber auch äußerst begrüßenswert.

16. Januar 2005:
Sag' mir, was ich für dich tun kann, was dir etwas helfen würde, bitte.
Ich gehe auch gerne ins Kino, leider ziemlich selten.

2. Juni 2005:
Die Dame vom 'AMS' meinte, dass es im Regelfall möglich sein müsste, in drei Monaten in Österreich eine Beschäftigung für Dich zu finden.
Du arbeitest mindestens einen Tag in Österreich (voll angemeldet), dann kannst Du hier in Österreich um Arbeitslosengeld ansuchen, bekommst es auch. Das heißt, es wäre super, wenn man eine Firma finden würde, die Dich anmeldet bzw. Dir wenigstens eine Probezeit gewährt, wenn es Dir dort nicht gefällt oder so, hättest Du Arbeitslosengeld und könntest in Ruhe eine Arbeit suchen, die Dir gefällt.
P. S. Deine Bewerbungen fand ich sehr ansprechend und sympathisch!

6. Juni 2005:
Ich verstehe Deine Bedenken sehr gut, glaube mir bitte.
Die Bewerbung für das 'LKH West' finde ich ganz besonders toll, das wäre auch viel besser von der Erreichbarkeit her. Zum Beispiel bei mir vor der Haustüre ist die Busstation, da fährst du fünf Minuten, steigst in Gösting um und wärst in weiteren fünfzehn Minuten an Deinem Arbeitsplatz. Soviel ich weiß sind im Nebengebäude auch Wohnungen für Angestellte.

7. Juni 2005:
Ich würde mich sehr freuen, wenn Du im August kommst! - Ach ja, es wäre toll, wenn Du kommen würdest, hab' ich das schon erwähnt? Ich würde mich sehr freuen, wenn Du den Flug buchen würdest. BUCHEN! BUCHEN! BUCHEN! BUCHEN!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Das musst du sofort buchen!!!!!!!!!!!!!!!!! Der Preis ist sensationell, und natürlich hole ich Dich in Linz ab!

8. Juni 2005:
Zuerst die gute Nachricht: Herr Oster (Tierheim 'Arche Noah') war sehr nett, er freut sich schon auf den 4. August, natürlich hat er mir weder mündlich noch schriftlich irgendetwas versprochen. Wie ich dir per SMS schon angedeutet habe, sucht er einen Generalsekretär mit Managerqualitäten. Er deutete ein Gehalt von etwa in Schillingen 25.000 an, also in Euro sind das etwa 1.800,--. Er hat einen 24-jährigen für diese Position besetzen wollen, der ist jetzt noch immer dort (er ist jetzt in der Position des Tierinspektors), aber ihm waren die Anforderungen zu hoch. Das hat er mir selbst gesagt, als ich ihn nach dem Gespräch mit Herrn Oster im Flur getroffen habe.

9. Juni 2005: Es wäre sehr schade, wenn Du doch nicht kommst.
Dann muss ich aber erst einmal ein passendes Haus für uns finden, denn meine Kinder sind an ein Haus + Garten + Wald gewohnt, Du willst dann einen Hund und mein jüngerer Sohn auch. Es wäre z. B. viel leichter, in Gleisdorf eine günstige Wohnung bzw. Haus zu finden als in Graz. Ich freue mich nach wie vor, dass Du kommst, und ich hoffe sehr, dass sich alles andere so ergeben wird, dass es wohnungs- und jobmäßig für Dich passt.

14. Juni 2005:
Ich teste die Heizung im Juli, wenn Du willst?! Sobald ich das Öl hab' anfüllen lassen.

17. Juni 2005:
'Arche Noah': Mache Dir wegen der Entfernung keine Sorgen, vorausgesetzt ich habe bis August keinen vernünftigen Job, kann ich Dich sicher auch wenigstens in der Früh hinbringen. Ich verstehe Deine Sorgen! Ich hoffe, Du hälst durch bis August, bitte nicht umkippen!

20. Juni 2005:
Herr Oster (Tierheim 'Arche Noah') hat mir gegenüber ein Gehalt von ca. € 1.500 - € 1.700 angedeutet, habe dir dazu mal 'ne Mail geschrieben, erinnerst Du Dich? Herr Oster ist nicht blöd, glaub' mir, das ist schon ein älterer Mann, aber voll zackig und der weiß auch, dass Du eine Weile brauchst, um Dich zu akklimatisieren. Also, da kann man bestimmt mit ihm reden. Wenn er Dich haben will, und bis dorthin keinen anderen Geeigneten gefunden hat, wird es ihm auf eine Woche mehr nicht ankommen.

21. Juni 2005:
Und ich habe Dir gesagt, ich werde Dir helfen, soviel es geht.

23. Juni 2005:
Ich helfe Dir gerne, das ist grundsätzlich meine Art.

26. Juni 2005
Ich würde gerne viel öfter ins Kino gehen. Auch in die Oper würde ich so gerne mal wieder.

4. Juli 2005:
Also, das Arbeitsamt sagte mir folgendes (Ich gebe wieder, was mir gesagt wurde, also ich weiß, dass es schwierig wird):
Ideal wäre es, wenn Du von Irland das Formular 'E301' hättest. Wenn Du gar nichts hast dann muss das Arbeitsamt das beantragen, dann kann es Monate dauern, bis Du zu Geld kommst. Aber: Es besteht auch die Möglichkeit, das Du inzwischen trotzdem Geld bekommst, nur wie viel das sein wird, kann er mir am Telefon klarerweise nicht sagen. Und wir gehen gleich am Donnerstag nach Deiner Vorstellung bei der 'Arche Noah' - falls aus dem Job nichts wird - (was ich nicht hoffe) zum Arbeitsamt, und dort wirst Du sofort beraten, auch wenn Du gar nichts mit hast. O.K.?!



6. Juli 2005:
Mein Bruder, über den ich auch die Wohnung bekommen habe, fährt jetzt eine Woche in Urlaub, wenn er zurück ist, kümmert er sich bzw. hilft mir, das wir jemanden finden, der Dich für einen Tag anmeldet, falls das mit dem Tierheim nicht klappt.
Bzgl. Geld: Irgendetwas bekommst Du bestimmt, entweder vom Arbeitsamt eine Teilzahlung, oder die vom Arbeitsamt sagen uns, wo wir hin gehen müssen mit Dir, damit Du zu Geld kommst.

7. Juli 2005:
Du hast in Graz mich, ich werde Dir helfen, so viel es geht, es gibt sehr nette Leute in Graz und ich denke, Du wirst Dich hier wohl fühlen. Und es gibt für alles eine Lösung, zumindest eine zweitbeste. Oder glaubst Du, ich lasse Dich dann hängen oder schicke Dich auf die Straße? Ich verstehe ja Deine Existenzängste, ich hatte die jahrelang. Ich weiß, wie das ist, wenn man kein Geld hat, glaube mir.

12. Juli 2005:
Solange Du kein regelmäßiges Einkommen hast, helfe ich Dir und ich weiß, das Du was finden wirst, und ich mache mir da weder um einen Arbeitsplatz für Dich noch um mein Geld Sorgen. Ich mag zwar ein Träumer sein, aber ich habe kein schlechtes Gefühl, Michael, vertraue mir bitte! Aber für gewisse Dinge muss einfach der Zeitpunkt passen und es wird mehr passieren, wenn Du da bist! Dann kannst Du selbst aus vielen Zeitungen und im Internet was suchen, was ich vielleicht übersehen habe. Und Du kannst Dich sofort bei einer Firma vorstellen gehen. Ein gewisses Geld bekommst Du auf jeden Fall vom 'AMS'! Oder notfalls vom Sozialamt. Habe Dir schon einmal gesagt, ich werde mit meinem Ex-Chef sprechen, wenn Du dann da bist, Michael, weil es muss der passende Zeitpunkt sein, vertraue mir in diesem Punkt bitte einfach, o.k.?

13. Juli 2005:
Also, lieber Michael, jetzt bitte nicht den Kopf hängen lassen. Ich weiß, es ist jetzt alles wie ein riesiger Berg für Dich, und Du siehst kein Licht, aber es wird alles gut ausgehen, wirst sehen!!!

14. Juli 2005:
Noch einmal kurz zur 'Arche Noah'. Du hast schon einen Fuß drinnen, vergiss das bitte nicht. Also: Kopf hoch, wir werden das Kind schon schaukeln!!!

* * *

Verlogenheit & Egoismus: Karin hat sich einen heldenhaften Ritter gewünscht, der sie und ihre Kinder mit seinem Schwert aus den Klauen der 'Zeugen Jehovas' befreit - und am besten auch noch gleich aus ihrem dominanten Elternhaus. Als sich heraus stellte, dass ich nicht der Held war, von dem sie träumte und auch noch selber Probleme bekam, ließ sie mich fallen wie eine heiße Kartoffel. Natürlich muss ich mir Naivität vorwerfen lassen. Andererseits: Wo wird es enden, wenn man niemandem mehr Vertrauen darf; in jedem einen Lügner vermuten muss?

* * *

Dass es nicht besonders klug war, sich auf Karin einzulassen, will ich nicht bestreiten. Aber es geht um etwas anderes: Kann es sein, dass man, wenn man einem anderen Menschen vertraut, mit Existenzvernichtung, Suizid und gar Tod bestraft wird? Nicht von den Karins dieser Welt - sondern von den Behörden (und Medizinern)? Statt unbürokratisch und menschlich zu helfen tun sie alles, um ein Leben zu vernichten, wie ich es im Bericht auf den Folgeseiten noch genau beschreibe.