Michaels Reisetagebuch - Michael Schubert berichtet in seinem Erfahrungsbericht über schwere Missstände in Graz/Österreich: Mordalarm in Grazer 'Sigmund-Freud'-Klinik& weiteres unvorstellbares Grauen in KAGes-Einrichtungen

Mordalarm in Grazer Nervenklinik

... und weiteres unvorstellbares Grauen in KAGes-Einrichtungen

Mordalarm gab es in der Nacht auf heute, Mittwoch, in der Landesnervenklinik Sigmund Freud in Graz. Ein Pfleger fand einen 48-jährigen Patienten mit einer halben Semmel und einer kleinen Konservendose im Rachenbereich röchelnd auf. Trotz raschen Notarzteinsatzes starb der Mann wenig später. Da der Patient ans Bett festgebunden war, ist klar, dass es sich um Fremdverschulden handeln muss.

Finden Sie hier Ihre Freunde aus vergangenen Tagen wieder. Sie erinnern sich an einen Freund aus alten Zeiten oder die Freundin von der Nachbarschule, aber der Kontakt ist über die Jahre abgerissen. Wie sieht er/sie heute denn aus? Jetzt können Sie diese wiederfinden.

Wie die Polizei mitteilte, war einem Pflegehelfer Dienstagabend kurz nach 20.00 Uhr ein am Bett fixierter Patient aufgefallen, der nach Luft rang. Aus seinem Mund ragte eine halbe Semmel. Der Angestellte entfernte er die Semmel und verständigte ein Rettungsteam des Krankenhauses. Der Stationsarzt leitete sofort die erforderlichen Hilfsmaßnahmen ein. Dabei wurde auch eine kleine Dose mit Leberaufstrich im Rachenraum des 48-Jährigen entdeckt und entfernt.

Die Stationsärzte und der inzwischen eingetroffene Notarzt führten Reanimationsversuche durch, die aber fehlschlugen. Gegen 20.30 Uhr wurde der Tod Mannes festgestellt. Da der Kranke an Händen und Beinen ans Bett gebunden war, ist klar, dass es sich um Fremdverschulden handeln musste. Eine Obduktion wurde gerichtlich angeordnet.

Das 48-jährige Opfer war seit Kindheit nach einer Gehirnhautentzündung ein Pflegefall. Er hatte sich in einer Station mit zehn Mitpatienten befunden, die an psychotischen Erkrankungen leiden, sich aber grundsätzlich frei zwischen den Zimmern bewegen können. Zwei Patienten, die mit dem Opfer ein Zweibettzimmer belegten, befanden sich zum mutmaßlichen Tatzeitpunkt nicht in den Räumlichkeiten.


An Semmel erstickt: Mitpatient wollte Opfer füttern

Der Mitpatient in der Grazer Psychiatrie hat den 48-Jährigen nur "füttern" wollen. Das Opfer, das an Armen und Beinen fixiert war, erstickte an einer Semmel und einer Konservendose.

Der gewaltsame Tod eines Patienten in der Grazer Nervenklinik Sigmund Freud hat sich als Tötungsdelikt oder als tragischer Unglücksfall entpuppt: Ein 69-jähriger Mitpatient wollte den 48-jährigen fixierten Pflegling füttern, weil dieser Hunger hatte. Dabei habe er ihm wohl zu viel "hineingestopft", rechtfertigte sich der psychisch Kranke bei seiner Einvernahme. Der Fixierte ist an einer halben Semmel und einer Konservendose erstickt. Von der kleinen Leberaufstrichdose, die unter der Semmel im Rachen des Sterbenden gefunden worden war, wollte der Mann nichts wissen.

Der 69-jährige Pflegling gab zu, dass er seinen 48-jährigen Zimmerkollegen auf dessen Wunsch mit einer Semmel gefüttert habe. Eine Tötungsabsicht bestritt er ebenso wie den Umstand, dass er dem hilflosen Opfer die Leberaufstrichdose in den Mund geschoben hat. Die Kriminalisten gehen dennoch davon aus, dass er diese dem Opfer - bewusst oder unbewusst - sehr wohl hineingestopft hat.

Die Einvernahmen hätten sich sehr schwierig gestaltet, berichtete Ermittlungsleiter Oberst Alois Eberhart. Der mutmaßliche Täter sei psychisch schwer krank, man habe die Befragungen öfters unterbrechen müssen und phasenweise habe der Mann wirr gesprochen. Dennoch habe er letztlich glaubhaft den Hergang geschildert und gezeigt. "Seine Schilderung, Zeugenaussagen und die Faktenlage passen zusammen", so Eberhart.

Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz bleibt der 69-Jährige in der geschlossenen psychiatrischen Abteilung des Landesnervenkrankenhauses. Wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Manfred Kammerer, sagte, komme es in Fällen, in denen der Beschuldigte als unzurechnungsfähig eingestuft wird, zu keiner Anklage. Es werde nur von der Staatsanwaltschaft ein Antrag auf Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher gestellt. Diese habe aber im konkreten Fall keine Auswirkungen auf die Unterbringung und würde nur im Zusammenhang mit einer möglichen Entlassung eine Rolle spielen.

Ein Pflegehelfer hatte Dienstagabend kurz nach 20.00 Uhr den nach Luft ringenden, an Armen und Beinen fixierten Patienten bemerkt. Aus seinem Mund ragte eine halbe Semmel. Der Angestellte entfernte die Semmel und verständigte ein Rettungsteam des Krankenhauses.

Der Stationsarzt leitete sofort die erforderlichen Hilfsmaßnahmen ein. Dabei wurde auch eine kleine Dose mit Leberaufstrich - eine in einer Aluminiumschälchen verpackte Frühstücksportion - im Rachenraum des 48-Jährigen entdeckt. Die Reanimationsversuche blieben ohne Erfolg.

Die Berichte entstammen der Tageszeitung 'Die Presse' vom 11. und 12. Juni 2008

Weitere Informationen gibt es hier und hier.

Die 'Sigmund-Freud'-Klinik will jetzt Videokameras installieren, um die Patienten zu überwachen. Dazu zwei Fragen:

- Wie wäre es statt der Installation von Kameras mit persönlicher Zuwendung?
- Werden gewisse Ärzte und Pflegekräfte, die hilflose Patienten (wie mich im November 2005) psychisch misshandeln, auch per Video überwacht?

Unfassbar: Am 4. Mai 2009 haben sie den als unzurechenbar bezeichneten 70-jährigen Täter vor das Gericht gezerrt. Das ist typisch für diese menschenverachtende Klinik: Fesseln einen Patienten, machen ihn auf diese Weise hilflos, lassen bis zu neun -vermutlich nicht zurechnungsfähige Patienten an sein Bett- einer davon erstickt ihn qualvoll zu Tode. Wo war das Personal, das seine Aufsichtspflicht verletzt hat? Warum standen die nicht vor dem Richter? Da wurde ein Bauernopfer gesucht und gefunden, um das völlige Versagen des Personals zu kaschieren. Hammerhart: Der 70-Jährige wurde mangels Beweisen frei gesprochen (noch nicht rechtskräftig). Grund: So viele andere Patienten konnten ungehindert an das Bett des Getöteten treten. Da fragt man sich doch, was die Polizei unternommen hat: Kann man auf der in den Mund eingeführten Dose nicht die Fingerabdrücke identifizieren?

Man mag es kaum glauben: Anfang März 2009 besuchte die Anti-Folter-Kommission des Europarates die Grazer 'Sigmund Freud'-Klinik - unangemeldet! Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen: Eine Folterkommission! Besucht eine Klinik(!), in der kranke und hilflose Menschen behandelt werden. Dahin kommt die Folterkommission(!) mit Besuchern aus vier Ländern! Offenbar ging es auch um den oben genannten grausigen Fall. Klinikdirektor Michael Lehofer redete den Todesfall schön. Zur 'Kleinen Zeitung' sagt er: "Es gibt in keiner Psychiatrie der Welt eine 1:1-Betreuung." Was für eine arrogante, menschenverachtende Begründung für diesen tragischen Todesfall. Dann hat er eben keine Patienten ans Bett zu fesseln und sie völlig wehrlos unberechenbaren Patienten zu überlassen! Oder er muss sie eben in ein Einzelzimmer legen.

Auch im Hinblick auf meine eigenen Erfahrungen kann ich nur jeden Patienten bzw. Angehörigen den Rat geben, nach alternativen Spitälern zu suchen. In der 'Sigmund Freud'-Klinik ist man seines Lebens nicht sicher.

Ich sollte am im November 2005 in einem desolaten Gesundheitszustand aus der 'Sigmund Freud'-Klinik ins absolute Nichts entlassen werden. Hier ein weiterer Fall, wo man sich fragen muss, wieso Patienten sofort nach Entlassung aus dieser Klinik in akute Gefahr geraten: Seit Samstag ist eine 38-jährige Oststeirerin abgängig. Die Frau ist nach dem Verlassen der Landesklinik Sigmund-Freud, in der sie stationär untergebracht war, verschwunden. Ihre Familie bittet um Hinweise. Zu diesem Zeitpunkt war sie aus der Landesklinik Sigmund-Freud in Graz entlassen worden. Die Frau war dort aufgrund ihrer schweren psychischen Erkrankung stationär in Behandlung gewesen. Augenzeugen haben beobachtet, dass die rotblonde Frau mit einem Mann weggegangen sein soll. Nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt sei der aktuelle gesundheitliche Zustand der Abgängigen ohne die Einnahme ihrer Medikamente schwer einschätzbar, eine Selbstgefährdung sei nicht auszuschließen. (aus: steiermark.orf.at vom 3. Juni 2009)


Ein weiterer höchst dubioser Fall: Eine Frau, die noch kurz zuvor in der Grazer 'Sigmund Freud'-Klinik weilte, hat sich angeblich umgebracht, obwohl ein Zeuge gesehen hat, dass sie von der Brücke gestoßen wurde. Einen Abschiedsbrief gab es übrigens nicht! Das Rätsel um die tote Frau in der Grazer Kärntnerstraße ist gelöst. Die 39-Jährige ist absichtlich von der Autobahnbrücke am Verteilerkreis Graz-Webling gesprungen. Nun stellte sich heraus, dass die Frau aus der Umgebung von Graz Patientin in der 'Sigmund-Freud'-Klinik war. Ein Autofahrer hatte am Sonntagnachmittag den Todessturz der 39-Jährigen beobachtet. Für den Zeugen sah es so aus, als wäre sie von der Brücke gestoßen oder geworfen worden. (aus: 'Kronenzeitung' vom 22. März 2010)


Im September 2010 werden unvorstellbar grauenhafte Missbrauchsfälle im KAGes-Pflegeheim in Schwanberg/Steiermark bekannt, die sich über Jahre hingezogen haben. Hier geht es zum Bericht.


Ende 2008 ist ein gelähmter Mann in der 'Sigmund Freud'-Klinik aus dem Rollstuhl gestürzt. Seine Wunde wurde nie behandelt. Hier geht es zum Bericht.


Etwa zwei Wochen vor meiner Misshandlung in der Grazer 'Sigmund Freud'-Klinik berichtete der 'Standard' am 7. November 2005 über diesen schrecklichen Fall. Tatort: Das KAGes-Spital in Bad Radkersburg bei Graz: Ein Fall, den Marc Oliver Stenitzer, der Anwalt der 33-jährigen Südsteirerin Karin M. in seiner Klageschrift mit den "im Dritten Reich begangenen Zwangssterilisationen" vergleicht, wurde am Freitag unter Ausschluss der Öffentlichkeit am Landesgericht für Zivilrechtssachen in Graz verhandelt. Die Klägerin beschuldigt ihren Vater, sie im Alter von 16 bis 20 wiederholt vergewaltigt und mit Morddrohungen eingeschüchtert zu haben. Die Mutter der Frau habe das alles gewusst. 1992 sei M. dann von ihrem Vater schwanger gewesen und ohne ihr Wissen im Zuge einer Abtreibung sterilisiert worden. M. bekam 1996 einen Sachwalter für Vermögensverwaltung und Amtswege. 1992, zur Zeit des Eingriffs am LKH Radkersburg, war sie aber voll mündig. Die Eltern hätten das gemeinsam mit einem Arzt beschlossen, so Stenitzer, "weil sie angeblich an Oligophrenie (Intelligenzdefekte) leide und zu viele sexuelle Kontakte gehabt hätte".
Auf der Einverständniserklärung finden sich nur die Unterschriften der Eltern. Als Grund für den Eingriff wurde "Sterilisationswunsch aus geistiger Indikation" angeführt. "Psychiatrisches Gutachten gab es aber keines", so der Anwalt. Erst im Vorjahr, als M. mit ihrem Lebensgefährten die Kinderwunsch-Ambulanz am LKH Graz aufsuchte, weil sie nicht schwanger wurde, erfuhr sie, dass sie einer vollständigen Sterilisation unterzogen worden war. Der Freund wusste lange nichts von den Vergewaltigungen: "Bis wir einmal eine Fernsehserie gesehen haben und sie plötzlich zu weinen begonnen hat. In dem Film hat ein Vater seine Tochter missbraucht." Beklagte sind bei einem Streitwert von 31.000 Euro die Eltern, der Arzt, der den Eingriff durchführte, und die Steirischen Krankenanstalten (KAGes). M. will versuchen, durch eine kostspielige künstliche Befruchtung, ein Baby zu bekommen. Wolfgang Herzog aus der Rechtsabteilung der KAGes meinte, sollten die Vorwürfe haltbar sein, sei man gesprächsbereit, doch "dieser Arzt arbeitet nicht mehr für uns und kann sich an den Fall überhaupt nicht erinnern".
Man kann sich bei der KAGes mal wieder nicht erinnern. Krankenakten scheint es wohl auch nicht zu geben ... - Sogar in Großbritannien berichtete man über diesen Fall.

Fehler sind menschlich und können passieren. Auch schwarze Schafe wird es immer geben. Aber wie die KAGes mit diesen Missständen umgeht, indem sie die Täter beschützt und die Opfer durch den Schmutz zieht oder -wie in meinem Fall- zu verklagen versucht, obwohl die Verantwortlichen genau wissen, was geschehen ist, ist schlicht barbarisch.


Auch in diesem Fall bestreitet die unmenschliche KAGes jede Schuld. Und die Justiz spielt ebenfalls eine erneut ominöse Rolle: Wie kann ein Richter, der weiß, dass er Mitglied der KAGes-Kommission ist, so einen Fall überhaupt annehmen? Sind das nicht enorme Parallelen zu meiner Misshandlung und Richter Erwin Schwentner? "Es ist noch immer ein schwebendes Verfahren, unsere Ärzte trifft jedenfalls keine Schuld", lässt die Leitung der steirischen Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) karg mitteilen. An sich hätte die Chefetage der Landesspitäler schon seit 1999 Zeit gehabt, den Fall in aller Güte zu lösen, jetzt aber, nachdem die Sache dem Landeshauptmann zugetragen wurde, sieht sie sich gezwungen, den besonders tragischen Fall eines herzkranken Kindes eben doch noch einmal öffentlich zu behandeln. Eigentlich sind es 24 Behandlungsfehler, sagt Franz Zach, dessen Tochter Susanne nach einem Eingriff am Herzen im LKH Graz schwer behindert ist. Susanne ist eines von rund 700 Kindern in Österreich, die jährlich mit einem Herzfehler zur Welt kommen. Laut Auskunft des Vaters wurde 1999 im Zuge einer Operation an Susannes Herzen -erster Fehler- eine funktionierende Herzklappe mit ausgetauscht. Die ab nun notwendigen Blutverdünnungsmittel seien beim letzten Spitalsaufenthalt 2000 aber überdosiert, die Motorpumpe falsch programmiert worden, wodurch das Blutverdünnungsmittel in zehnfacher Überdosis verabreicht worden sei. Die Folge: Es sei eine Hirnmasseblutung eingetreten, das Kind in ein Koma gefallen. "Susanne war praktisch klinisch tot", sagt der Vater. Sie hätten binnen 24 Stunden über die Abschaltung des Beatmungsgerätes entscheiden sollen. Zach und seine Frau holten aber Ärzte ihres Vertrauens ans Krankenbett, Susanne wachte auf, lernte wieder gehen und sprechen, blieb aber behindert. Seitdem wollen die Eltern eine Wiedergutmachung. Ein Gerichtsverfahren wurde im Dezember wegen Befangenheit des Richters -er sitzt in einer KAGes-Kommission- für nichtig erklärt. Nun beginne alles von vorn, er habe Angst, dass seine jetzt 24-jährige Tochter das Ende des Prozesses nicht mehr erleben werde. Zach: "Die Art und Weise des Umganges mit den Geschädigten, die durch das Leid des Geschehenen ohnedies mehr als bedient sind, entspricht nicht einer Zivilisation und einer Kultur, wie sie in diesem Jahrhundert in Mitteleuropa zu erwarten wären." Die KAGes, deren Gutachten Behandlungsfehler ausschließen, wollen jetzt mit dem Vater doch wieder außergerichtlich verhandeln. "Wir warten auf ein Angebot". Streitwert des jahrelangen Rechtsverfahrens: 185.000 Euro. (aus: 'Der Standard' vom 25. Januar 2010)


Auf der Tagesordnung der morgigen Landtagssitzung steht auch der Rechnungshofbericht "KAGes-Nachprüfung" (TOP 22): Darin kritisiert der Rechnungshof scharf die KAGes-Ausschreibungen – so wurden etwa bei der LKH-Nervenklinik (Stationssanierung West) von 362 ausgeschriebenen Baumeister-Positionen nur 207 (!) ausgeführt und abgerechnet. Teilweise kam es dabei zu inakzeptablen Differenzen zwischen ausgeschriebenen und abgerechneten Positionen – und regelmäßig taucht auch auf, dass der Billigstbieter immer genau das billig anbietet, was dann am Schluss nachträglich wegfällt. Ebenso deckt der Rechnungshof in seinem Begriff Ungereimtheiten bei den Baumeisterarbeiten im LKH Rottenmann auf: Hier gelangten 543 Positionen zur Ausschreibung – davon wurden 156 nicht abgerechnet. Bei 128 Positionen kam es zu Abweichungen zwischen 50 und 100 Prozent. In seinem Fazit kritisiert der Rechnungshof unter anderem,
- dass die KAGes großteils das Billigstbieterprinzip angewendet hat: Aspekte wie Qualitätssicherungsvorkehrungen beim Auftragnehmer flossen nicht in die Angebotsbewertung ein.
- Bei mehreren Anboten wurde gegen das Verbot der Siegelöffnung verstoßen.
- Oft wurde nur eine Mindestzahl an Bietern eingeladen.
- Immer wieder wurden reine "Schätzmassen" in die Ausschreibungen genommen.
Für den Grünen Kontrollsprecher und Vorsitzenden des Kontrollausschusses, Landtagsabgeordneten Lambert Schönleitner, ist klar, dass es sich "nicht um einen Zufall, sondern wohl um System handelt, wenn Billigstbieter immer den Zuschlag bekommen, wenn sie Leistungen, die schlussendlich nicht abgerechnet werden, besonders billig anbieten." Sollten die KAGes und Landesrat Hirt diese Schieflage nicht erklären können, glaubt Schönleitner, dass "die Sache auch für die Staatsanwaltschaft interessant sein dürfte". Er wird in der morgigen Sitzung jedenfalls einen Entschließungsantrag einbringen, damit diese Missstände in Zukunft behoben werden. Denn: "Die Unregelmäßigkeiten bei den KAGes-Ausschreibungen ziehen sich wie ein roter Faden durch", betont er. "Und so lange hier so gearbeitet wird, kann man den Korruptionsverdacht nicht ausschließen", so Schönleitner, der aber auch die positiven Aspekte des LRH-Berichts erwähnt: "Es zeigt sich, dass der seinerzeitige LKH West-Untersuchungsausschuss und die Arbeit von Peter Hagenauer durchaus erste Früchte tragen: Der Rechnungshof bestätigt, dass es mittlerweile einige Verbesserungen gibt – so werden nun zum Beispiel endlich Projekthandbücher verwendet und die Bereiche Reporting und Dokumentation konnten gesteigert werden." Trotzdem sieht Schönleitner noch Handlungsbedarf: "Wie sieht es mit den Schadenersatzforderungen bezüglich des Projekts LKH Graz West aus?" fragt er in Richtung Landesrat Hirt. Und: "Wieso dauert es so lange, bis die KAGes den geforderten Codex gegen Korruption umsetzt?" Denn bei der letzten Kontrollausschusssitzung musste der technische Direktor der KAGes berichten, dass diese Forderung noch immer nicht umgesetzt ist.
(aus: 'steiermark.gruene.at' vom 6. Juli 2009)


Der nächste Verzweifelte, der in der 'Sigmund Freud'-Klinik Hilfe suchte und den Tod fand: Zu einem tödlichen Unfall ist es Mittwochnachmittag am Weblinger Gürtel im Süden von Graz gekommen. Ein etwa 45 Jahre alter Mann wurde von einem Lkw erfasst und überrollt. Der Mann war nach Mitteilung des Roten Kreuzes sofort tot. Die Polizei vermutet einen Selbstmord. Der Mann hatte gegen 14.30 Uhr den Weblinger Gürtel abrupt betreten - er hatte sich regelrecht vor den Lkw geworfen, wie es von der Polizei hieß. Dabei wurde er überrollt und tödlich verletzt. Da bei dem Mann eine Behandlungskarte gefunden wurde, geht man davon aus, dass er sich im nahen Landessonderkrankenhaus 'Sigmund Freund' in Behandlung befunden hatte. (aus: 'Kleine Zeitung' vom 10. November 2010)

Menschenverachtende Erfahrungen in Graz/Österreich