An folgendem Beispiel möchte ich aufzeigen, wie gewisse Leute einem Menschen, der durch die Hölle gegangen ist, Hilfe anzubieten. Ich schöpfe Hoffnung; freue mich, dass endlich etwas passiert; etwas in Bewegung gerät. Und dann wartet man und wartet ...
Anfang 2009 erhielt ich ein Schreiben von Ingolf Weimer von der Selbsthilfegruppe gegen Missstände in Justiz und Anwaltschaft (Freiburg/Berlin). Er hatte von meinem Fall erfahren und meinen Bericht gelesen. In sehr freundlichen, verständnisvollen Worten bot er mir seine Hilfe an:
Ich schrieb ihm zurück, wie wichtig es wäre, dass ich eine Wohnung in meiner Heimatstadt Buchholz bekomme, wo ich mich dann operieren lassen könne. Ich erwähnte auch, dass ich den Transport von Graz nach Buchholz mit einem Freund würde organisieren können, der mich mit seinem Fahrzeug samt Hausrat abholen würde. Es mangele eben nur an der fehlenden Wohnung; hier bedürfe es der Hilfe.
Ingolf Weimer, selbst traumatisiertes Justizopfer, bat seinen Vereinskollegen, Wilhelm Kauk, sich mit mir in Verbindung zu setzen:
Wilhelm Kauk schrieb daraufhin:
Wochenlang passierte nichts. Ich saß zu Hause wie auf Kohlen. Schließlich fragte ich nach und erhielt daraufhin die folgende, letzte Mail:

Von Logistik, von Umzug, von selbstlos helfenden Menschen und rechtlicher Unterstützung war keine Rede mehr. Nehmen Sie erstmal mal ab und suchen Sie sich einen Job (... obwohl ich den seit Januar 2006 habe). Einen Job, den ich aufgrund meiner immer stärker werdenden Schmerzen nur noch mit größter Mühe nachgehen kann. Weimer, der immer betont hat, wie sehr er sich in mich hineinfühlen kann, nennt es einen Fehler, dass ich mich in einem Land, indem ich misshandelt wurde und niemals Hilfe erfahren habe und indem mir die Ärztekammer anonyme Gästebucheinträge hinterlassen hat, nicht operieren lassen möchte. In einem Land, wo ich an einen ausländerfeindlichen Arzt geraten bin, der für meine Misshandlung verantwortluch war; in einem Land, wo 30 % ultrarechte Parteien wählen; wo die Chance also bei 1:3 liegt, dass ich wieder an einen BZÖ/FPÖ-wählenden Arzt geraten kann. Weimer fordert: "Ergreifen Sie selbst die Initiative" - so als ob ich in den letzten 3 1/2 Jahre rein gar nichts unternommen habe, um Hilfe zu bekommen.
Ich weiß nicht, ob solche Leute wie Weimer und Kauk wissen, was sie anrichten. Ich bin in einer absolut verzweifelten Situation mit heftigen Schmerzen und schier unerträglichen Depressionen. Erst wird einem angeboten, bei der Rückkehr zu helfen. Auch rechtliche Unterstützung wird zumindest in Aussicht gestellt; etwas woran man sich in seiner Notlage klammert.
Und dann wird man mit dieser letzten Mail praktisch verhöhnt. Nehmen Sie erstmal ab!