Michael Schubert berichtet in seinem Erfahrungsbericht über schwere Missstände in Graz/Österreich: Misshandlung in der 'Sigmund Freud'-Klinik

Die 'Kleine Zeitung' beschäftigt sich am 10. Oktober 2008 mit dem steten Anstieg von Depressionen in der Steiermark: Diese Zahlen will man nicht sehen: Rund 200.000 Steirer sind pro Jahr im Krankenstand, weil sie eine psychische Erkrankung haben. Hunderte Selbstmorde in Österreich gehen darauf zurück, dass die Menschen zuvor Depressionen hatten, die nicht behandelt wurden. Und zu allem Überdruss zeichnet die Grazer Psychologin Maria Brunner-Hantsch ein noch düstereres Bild. "Die aktuelle Wirtschaftskrise kann viele in Richtung Vereinsamung treiben." Öffentliche Info-Aktionen am Welttag sollen Betroffenen Mut machen, sich nicht vor einer Untersuchung zu scheuen. Seit 2002 leide ich an Depressionen; im November 2005 habe ich mich freiwillig und voller Vertrauen an die Grazer 'Sigmund Freud'-Klinik gewandt und dort die Hölle meines Lebens erfahren. Mein Leben wurde völlig zerstört und ich kann nur jeden vor dieser Klinik warnen und sich nach Alternativen umzusehen. Der Gipfel der Heuchelei kommt vom Ärztlichen Leiter der Grazer Landesnervenklinik Sigmund Freud (LSF), Michael Lehofer: "Wir müssen die Mauern in den Köpfen abbauen" Schämen Sie sich, Herr Lehofer! Ich wurde in Ihrer Klinik stundenlang gequält und sie haben nichts dagegen unternommen. Bis heute bin ich von den Ereignissen traumatisiert; ich habe Schmerzen, mein einst so schönes Leben wurde zerstört. Ich war damals vollkommen am Ende meiner Kräfte und man hat 5 Personen auf mich gehetzt. Sie kennen meinen Fall, wissen genau was damals passiert ist! Was für ein eiskalter Unmensch sind Sie, dass Sie so unverschämt heucheln können!

Und das, Herr Dr. Dr. Lehofer, ist die Zuschrift einer Grazer Studentin. Auch sie hat sich Ihrer Klinik anvertraut, damit es ihr besser geht: Ja, die Umstände in der 'Sigmund Freud'-Klinik (LSF) sind grauenhaft. Wenn ich mich daran zurück erinnere, wo ich meine Freundin dort besucht habe, wie sie in der Geschlossenen war und mit welchen Menschen sie zusammen war, stellen sich mir die Nackenhaare auf. Auch die Ärzte, die ich dort kennengelernt hatte, waren ein Graus. Sie wurde dann aber nach drei Tagen entlassen, weil man ihr unterstelle, dass sie simulierte. Sie hat gedroht sich umzubringen (nachdem sich damals der Mann aus derselben Klinik wegen Depressionen umbrachte; sie war in ihn verliebt). Aber den Ärzten war das egal, und wie gesagt, sie haben sie relativ schnell entlassen. Hilfe bekommt man da keine. Ich war immer der Überzeugung, dass man im LSF noch "verrückter" bzw. "depressiver" wird, als man schon ist. Muss aber dazu sagen, dass ich damals noch minderjährig war und somit auch auf der Kinder- und Jugendpsychiatrie untergebracht war. Aber auch das hat mir ja gereicht - die Methoden, die sie dort angewandt hatten waren wirklich furchtbar. Umgekehrte Psychologie - was für ein Schmarrn. Ich war damals selbstmordgefährdet, mein Leben stand auf dem Kopf, mein Selbstbewusstsein war im Keller. Und mein Psychiater dort war ein schrecklicher Mensch. Mit Aussagen wie "Du bist selbst schuld an dem, was dir angetan wurde" oder "Du denkst, du bist hässlich? Damit hast du vollkommen recht" wollte er mich zur "Vernunft" bringen. Kein geschickter Schachzug, wenn man ohnehin von Albträumen, Flashbacks etc. geplagt wird und kurz davor ist, sich umzubringen.

In der Klinik versuchte man mich mit Tableten ruhig zu stellen (als damals Essgestörte wurden mir Medikamente verschrieben, die eine Gewichtszunahme mit sich brachten und mich noch tiefer stürzen ließen) und außerhalb versuchte man mir Dinge einzureden, die absolut nicht stimmten. So wurde mir zum Beispiel eingeredet, dass ich von meinen Eltern sexuell missbraucht wurde - ein absoluter Blödsinn! Wohl gemerkt war das eine Therapeutin, die mir das in der ersten Stunde gesagt hatte - wo ich noch gar nichts(!) von mir erzählte. Fakt ist, ich werde mich keinem Therapeuten mehr anvertrauen. Ich habe es soweit selbst geschafft. Wohl gemerkt habe ich Dutzend Diagnosen bekommen, unter anderem schwere Depression mit psychotischen Symptomen, selbstverletzendes Verhalten, Schizophrenie, Borderline-Persönlichkeitsstörung, Panikattacken, Angststörungen, Zwangsverhalten, Psychosen, Neurosen usw. Ich kann mich gar nicht mehr genau erinnern, was alles dabei war. 90 % der Diagnosen waren reinster Mist - wenn ich das so sagen darf. Als ich gefragt habe, wie diese Diagnosen zustande kamen, antwortete mir meine damalige Therapeutin: mit dem Computertest, den ich gemacht habe. Ach so!

Das erschütternde Schreiben setzt sich noch fort. Nach dem Aufenthalt in Ihrer Klinik hat sie das Vertrauen verloren und traut sich nicht mehr, einen Therapeuten aufsuchen.

Irgendwie kommt mir das alles bekannt vor. Diagnosen werden mit einem Computertest erstellt! Es wird dem Patienten in seiner Not unterstellt, er simuliere! Vorschnelle Entlassung ins Nichts! Ärzte nehmen Suizid-Drohungen nicht ernst; ist denen egal. Das wenige Selbstvertrauen, das man noch besitzt, wird angegriffen, man wird nieder gemacht! Die sogenannten Experten weisen die Schuld an allem dem Patienten zu! Unnötige Ruhigstellung friedlicher Patienten durch Medikamente! Immer neue Diagnosen, die durch nichts nachzuweisen sind. Vertrauensverlust!

Aufruf: Wer hat in der Grazer 'Sigmund Freud'-Klinik ähnlich fürchterliche Erfahrungen gemacht? Bitte schreibt mir eine E-Mail an graz AT mkschubert.de