Offener Brief an den stv. Landeshauptmann des Landes Steiermark, Dr. Kurt Flecker, Graz
Es ist nicht mehr zwingend notwendig, diese Seite zu lesen. Ich habe sie trotzdem beibehalten, um nachzuweisen, wie sehr ich vom Grazer Wohngeldamt schikaniert worden bin und trotz Teilzeitbeschäftigung einen zweiten Winter in einer unbeheizten, verschimmelten Wohnung verbringen musste. Erst im August 2007 habe ich das im Oktober 2006 beantragte Wohngeld erhalten. Die schikanöse Behandlung war ein Hauptgrund für meinen Suizidversuch am 22. Dezember 2006. Ich hatte eine entsetzliche Panik vor einem weiteren Winter in einer unbeheizten Wohnung.
Mit Datum vom 17. April 2007 habe ich folgenden, offenen Brief an den stellvertretenden Landeshauptmann, Dr. Kurt Flecker (SPÖ), geschickt, der in der Steiermark für Soziales & Arbeit zuständig ist. Der Brief wurde nie beantwortet; allerdings erhielt mein Bekannter, Bert, eine Stellungnahme (siehe unten).
An den
Stv. Landeshauptmann der Steiermark
Dr. Kurt Flecker (persönlich!)
Herrengasse 16
8010 Graz
Offener Brief - FA11A-55-200-3077
Sehr geehrter Herr stv. Landeshauptmann Dr. Flecker,
 von der am 20. März 2007 im Gespräch mit Ihrem ehemaligen Mitarbeiter, Herrn Andreas Temmel, angebotenen Hilfe konnte bis heute keine Rede sein. Drei Tage, nachdem er mir am 20. März Hilfe angeboten hat, hat er ja angeblich einen anderen Tätigkeitsbereich übernommen und war fortan nicht mehr erreichbar.
Frau Monika Zwanzger von der Steierm. Mietervereinigung war die einzige, die bis dato geholfen hat, indem Sie binnen drei Tagen meinen Mietvertrag kontrolliert hat und diesen als unseriös bestätigt hat. Zwei der drei Bedingungen wurden somit n i c h t erfüllt.
Seitens Ihrer Sozialbehörde wurden mir statt der zugesagten Hilfe nur weitere Schwierigkeiten gemacht:
a.) Sie strafen mich, dass ich bei meinem geringen Verdienst nicht die € 100*) für die Vergebührung des Vertrages aufbringen kann (Herr Clemens Perteneder von der 'Caritas', Eggenberger Gürtel 38, hat am 4. April 2007 eine finanzielle Unterstützung in einem für mich zutiefst demütigenden Gespräch abgelehnt).
b.) Ihr Mitarbeiter Herr Kurt Kvas, will mir einen Monat Wohnbeihilfe bereits im Vorfeld streichen, weil der unseriöse Mietvertrag ab 1. November 2006 datiert ist, obwohl ich schon seit 3. August 2005 hier wohne und den Wohnbeihilfe-Antrag bereits am 4. Oktober 2006 persönlich am Dietrichsteinplatz abgegeben habe.
Zwei wichtige Aspekte beim Gespräch mit Herrn Temmel am 20. März 2007 waren auch gewesen, inwieweit die irrwitzige Behörden-Odyssee eingedämmt werden kann und ich bei der Suche nach einer alternativen Wohnung unterstützt werden könnte. Auch hier gab es bis heute nicht das geringste Hilfsangebot, obwohl ich in einer verwahrlosten, in höchstem Maße gesundheitsschädlichen Unterkunft leben muss.
Aufgrund der zahlreichen Erfahrungen mit den Grazer Behörden hatte ich mich dazu entschieden, bis auf weiteres die Ämter nicht mehr allein, d.h. ohne Zeugen, zu betreten. Ausnahme: Abgabe von Unterlagen an der Pforte/Rezeption.
In der Anlage übersende ich Ihnen den aus obigen Gründen nicht unterzeichneten Mietvertrag, die Wohnungsaufwandsbestätigung und eine Verdienstbescheinigung.
Sollte Ihre Behörde mich auch weiterhin für Dinge strafen, für die ich nicht verantwortlich bin, werde ich Ende Juli 2007 meine berufliche Tätigkeit einstellen und mit sofortiger Wirkung in den Hungerstreik treten. Ich habe absolut kein Geld mehr!
Ich möchte an dieser Stelle auch betonen, wie entsetzt ich bin, dass mir bis zum heutigen Tag absolut niemand Unterstützung angeboten hat, was die zutiefst abscheulichen ausländerfeindlichen Hetzereien unter Einbeziehung von Todesdrohungen in der 'Sigmund Freud'-Klinik betreffen.
Ich bin der festen Überzeugung, dass Sie ein Interesse haben sollten, dass so etwas fürchterliches in Zukunft ausgeschlossen werden kann. Es geht auf der betreffenden Station um einen höchst sensiblen Bereich mit einem Großteil an verzweifelten und hilflosen Menschen.
Auch wenn es in irgendeiner Weise gerichtliche Zwangsmassnahmen -welcher Art auch immer- gegen mich geben sollte, was die abscheuliche Behandlung in der 'Freud'-Klinik und ein mögliches Abstreiten des Geschehenen betrifft, werde ich ebenfalls innerhalb weniger Tage mit meinem Hungerstreik beginnen. Ich habe absolut nichts mehr zu verlieren!
Herr Dr. Flecker, ich kann nur hoffen, dass mein Eindruck täuscht, dass österreichischen Bürgern, die eindeutig nicht gesetzeskonform handeln (z.B. die Verantwortlichen auf Station 'PS32' der 'Sigmund-Freud'-Klinik, mein Vermieter mit dem unseriösen Mietvertrag) offenbar walten und schalten können wie Sie möchten, ohne rechtliche Konsequenzen befürchten zu müssen und Ausländer für Dinge abgestraft werden, für die sie nicht verantwortlich sind und dadurch in existenz- bzw. lebensbedrohende Situationen geraten.
Mir ist bekannt, dass Ihre Zeit sehr begrenzt ist. Trotzdem möchte ich Sie herzlich darum bitten, nachzudenken, ob es sein kann, dass ein Mensch in Ihrer Stadt binnen zwei Jahren gleich dreimal in solch existenzbedrohende Situationen geraten kann, wo er keinen Ausweg mehr weiss, als zu versuchen sich das Leben zu nehmen:
a.) Im November 2005 als nicht nur mein gesamtes Erspartes aufgebraucht war; sondern ich auch noch Todesdrohungen und Ausländerhetze in der 'Freud'-Klinik ausgesetzt war;
b.) im Dezember 2006 als mich die Panik ergriff vor einem weiteren kalten Winter in einer verschimmelten Wohnung ohne WC-Spülung -und zunächst ohne Heizgeld-, nachdem mir von Ihren Mitarbeitern Waltraud Müllner und Kurt Kvas erbarmungslos und ohne jede Gefühlsregung mitgeteilt wurde, dass ich kein Wohngeld oder Heizkostenzuschuss erhalte, wenn ich keinen Mietvertrag vorlege bzw. Gebühren in abenteuerlicher Höhe zahlen könne;
c.) … und jetzt wieder! Nach meinem Suizidversuch aus den in (b) genannten Gründen hat es bis heute -außer von der 'Pfarre Schutzengel'- keinerlei Hilfe welcher Art auch immer gegeben.
Herr Dr. Flecker, ich bin ein gut ausgebildeter, intelligenter und ehrgeiziger Mensch, der sehr gut mit Geld haushalten kann, nicht trinkt, raucht oder drogensüchtig ist. Was ist mit denen, die weniger gut ausgebildet sind bzw. weniger gut mit Geld umgehen können? Geht es denen noch schlechter als mir? Bin ich der einzige Mensch in Graz, in der Steiermark oder in Österreich, der keinen seriösen Mietvertrag vorlegen kann und deshalb bestraft wird?
Ich bin sehr viel in der Welt herumgekommen; mir ist kein anderes Land bekannt, in dem man Gebühren für einen Mietvertrag entrichten muss. Man sollte meinen, dass man mit den Umzugskosten, der hohen Miete und der oft 3-monatigen Kaution schon ausreichend belastet ist.
Nichtsdestotrotz - mich interessiert Ihre Antwort: Empfinden Sie es nicht auch als paradox, dass, wenn man ohnehin schon kein Geld hat und darauf angewiesen ist, Wohnbeihilfe und Heizkostenzuschuss zu beantragen, erst noch € 100 Gebühren*) zahlen muss?
Herr Dr. Flecker, sind Sie nicht mit mir der Meinung, dass es in dieser nun schon seit fast zwei Jahren anhaltenden Tragödie nichts als Verlierer gibt und keinerlei Gewinner? Wir haben alle verloren: Ich, die Grazer Sozialbehörden, Herr Kvas und Frau Müllner, Dr. Peter Schwarzl, die Pflegerinnen Astrid und Heike, Patient Ludwig Seerainer, die Ärztliche Direktion der 'Freud'-Klinik, die Wohnplattform, Ombudsfrau Renate Skledar, die Stadt Graz, die Steiermark und Österreich, die vielen Menschen, die weggeschaut haben; aber auch das mehrheitlich anständige Personal in der 'Freud'-Klinik, dass sich jeden Tag Mühe gibt, gute Arbeit zu leisten; verzweifelte Patienten, die jetzt noch mehr Bedenken haben, sich an eine psychiatrische Klinik zu wenden - alle haben verloren! Einer der größten Verlierer jedoch ist die Menschlichkeit.
Meinen Sie nicht, Herr Dr. Flecker, dass es allmählich an der Zeit ist, gegenzulenken?
Ich weise abschließend darauf hin, dass ich dieses Schreiben im Internet veröffentlichen werde.
Ich bitte ausschließlich um schriftliche Stellungnahme; für persönliche Gespräche oder Telefonate -ohne Zeugen- stehe ich aus den bekannten Gründen bis auf weiteres nicht zur Verfügung.
Herr Dr. Flecker: Das, was mir in Ihrem Land angetan wurde, ist mir nicht einmal ansatzweise in über vier Jahreszeiten meines Lebens und in 40 zuvor bereisten Ländern passiert.
Ich bitte um Verständnis und Entschuldigung für die Benutzung von Internet-Fotos. Mir blieb jedoch in meiner Verzweiflung keine andere Möglichkeit, als auf die Geschehnisse in Graz hinzuweisen. Ich hatte bis Oktober 2006 vergeblich gehofft, dass mir geholfen werden würde. Die Erkenntnis, wen die Wohnplattform da in der Kasernstraße beherbergt und die fast gleichzeitige Reaktion Ihrer Frau Müllner, mir weder Wohngeld noch einen Heizkostenzuschuss für den bevorstehenden Winter zu bewilligen, waren die Auslöser, die zur Veröffentlichung dieser Webseite geführt haben und die bereits für eine große, überwiegend positive Resonanz gesorgt hat.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Schubert
P. S.: Weitere Bilder vom desolaten Zustand meiner Wohnung entnehmen Sie bitte dieser Seite.
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*) Anmerkung: Für einen Zeitraum von drei Jahren.
Was mögen die Gründe sein, warum Herr Dr. Flecker nicht geantwortet hat?
Hat er es nicht nötig, sich mit solchen banalen Dingen abzugeben, wie auf meiner Webseite beschrieben?
- Kann ich mir nicht vorstellen, denn es handelt sich bei den Vorkommnissen in der 'Sigmund Freud'-Klinik sicher nicht um banale, sondern um kriminelle Dinge, die dort -vermutlich nicht nur im November 2005- geschehen sind. Das Ignorieren meines Briefes könnte man auch als Arroganz und Unhöflichkeit interpretieren. Herr Dr. Flecker möchte sich in der Öffentlichkeit sicher nicht so dargestellt sehen.
- Ist dieser Fall so brisant, dass Herr Dr. Flecker Angst davor hat, auf die Fragen mit konkreten Worten zu antworten?
- Das kann ich nun erst recht nicht vorstellen. Kurt Flecker ist ja täglich daran gewöhnt, Interviews zu geben und mit Kritik und brisanten Dingen konfrontiert zu werden.
- Flecker möchte doch sicher wieder gewählt werden. Da kann er sich Schikanen doch gar nicht erlauben ... Oder doch?
In Österreich wird man durchaus mit Wählerstimmen belohnt, wenn man mit aller Härte gegen Ausländer vorgeht.
I. Ist es möglich, dass es Kurt Flecker vollkommen egal ist, ob ich im Winter in meiner Wohnung mit maroden Stromleitungen, verschimmelten Wänden und acht Monaten ohne WC-Spülung in entwürdigenden Zuständen hausen muss?
- Ausgeschlossen! Sein politisches Motto lautet schließlich: 'Jeder Mensch hat ein Recht auf seine persönliche Würde' und von daher wird es ja auch in seinem Interesse sein, gegen die zutiefst entwürdigenden Vorkommnisse in der 'Sigmund Freud'-Klinik vorzugehen. Oder???
II. Bin ich als nicht wahlberechtigter Ausländer für ihn unwichtig? Oder will er bei seinen Landsleuten Beifall erheischen, indem er es einem Ausländer mal so richtig zeigt?
- Das kann auf gar keinen Fall sein: Schließlich ist Graz ja (selbst ernannte) Menschenrechtsstadt und da ist der Umgang mit Ausländern natürlich überkorrekt. Oder?
 Herr stv. Landeshauptmann Dr. Flecker, Sie könnten diesen offenen Brief beantworten und Dinge klarstellen. Wenn Sie jedoch nicht antworten, sind den Spekulationen Tür und Tor geöffnet. Wir alle wissen: Schweigen ist kein guter Berater und unterstreicht leider den Verdacht, dass hier Dinge vertuscht werden sollen. Herr Dr. Flecker, in Ihrer Stadt, in Ihrem Bundesland, in der 'Sigmund Freud'-Klinik sind schlimme Dinge geschehen und passieren vielleicht genau in diesem Moment, wo Sie diese Zeilen lesen, wieder. Die Dinge stinken zum Himmel; fast jeden Tag werden neue Details bekannt.
Zufall? Nach Veröffentlichung des offenen Briefes auf dieser Seite gab es seitens der Behörden kein einziges an mich gerichtetes Schreiben mehr: Fleckers Mitarbeiterin, Martina Majcan, hat nicht mehr geschrieben; die Ombudsfrau Renate Skledar auch nicht und von der 'Sigmund Freud'-Klinik gab es nicht mal mehr Mahnungen.
Sat, 2 Jun 2007 15:42
Von: "Veronika Beyer"
Betreff: Stoppen Sie das Vertuschen, Herr Dr. Flecker!
A: kurt.flecker@stmk.gv.at
CC: leserbriefe@bild.de, briefe@abendblatt.de, lokales@han-online.de, service@kurier.at
Sehr geehrter Herr Dr. Flecker,
wir hoffen, Sie können es mit Ihrem Gewissen vereinbaren, wenn sich Herr Schubert aus seiner Not heraus wieder etwas antun sollte. Wir sind schockiert über das, was in Ihrer Stadt geschieht.
STOPPEN SIE DAS VERTUSCHEN !!!
STOPPEN SIE DAS SCHIKANIEREN !!!
Veronika Beyer (und vier weitere Namen)
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Gesendet: Dienstag, 05. Juni 2007 20:47
An: kurt.flecker@stmk.gv.at
Von: Bert Paradys
Betreff: Kritischer Zustand des Hr. Schubert
Sehr geehrter Herr Flecker,
wie Sie sicherlich schon mitbekommen haben geht es Herrn Michael Schubert, wohnhaft in Graz, sehr schlecht. Ich habe Kontakt zu Freunden und diese teilten mir mit, dass sie sich sehr große Sorgen um ihn machen (Hr. Schubert ist stark suizidgefährdet und hat bereits zwei Versuche hinter sich). Sie wissen sicherlich auch, dass Herr Schubert bereits versucht hat, Kontakt mit ihnen aufzunehmen, bzw., dass sein Fall an Sie weitergeleitet wurde.
Leider ist nichts passiert, obwohl Herr Schubert nicht nur an Ihr Büro sondern auch an diverse andere Stellen herangetreten ist. Gemäß Ihrem Motto "Jeder Mensch hat ein Recht auf seine persönliche Würde" möchte ich Sie bitten, wie es sicherlich schon mehrere getan haben, sich seines Falles anzunehmen.
Niemand verlangt, dass Sie persönlich zu ihm fahren und ihm die Hand schütteln, aber es müsste doch realisierbar sein, dass man die behördlichen Stellen, welche für ihn zuständig sind, dazu bringt ihre Arbeit ordentlich zu machen. Wenn ein Arbeiter, der knapp über € 700 verdient, keine weitere Unterstützung seitens der Behörden bekommt, weil er angeblich genügend verdient, während ein Sozialhilfeempfänger € 900/Monat erhält, so kann man sagen, dass die Rechnung irgendwo einen Fehler hat. Wenn ein Vermieter, der ja auch Pflichten hat die Wohnungen in Stand zu halten, nur die Miete einzieht und sonst nichts tut, so sollte es doch sicherlich möglich sein diesen Herrn auf seine Pflichten und evtl. Repressalien hinzuweisen. Dazu genügt in der Regel ein Anruf.
Daher bitte ich Sie nochmals, als Mitglied einer Partei, die soziale Gerechtigkeit vertritt, die Situation des Herrn Schubert erträglicher zu machen.
In Erwartung einer (nicht standardisierten) Antwort verbleibe ich mit Hochachtung
Bert Paradys, Wilhelmshaven
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Mindestens 20 Mails und Briefe sind mir bekannt, die an Kurt Flecker geschickt wurden. Keine/r wurde beantwortet. Doch sechs Wochen nach Veröffentlichung dieses offenen Briefes und nur einen Tag nach Mailversand, erhielt Bert, ein Helfer aus Wilhelmshaven, Antwort von Flecker:
Absender: kurt.flecker@stmk.gv.at
Empfänger: "Bert Paradys"
Betreff: Kritischer Zustand des Hr. Schubert
Sehr geehrter Herr Paradys!
Ich habe Ihr Schreiben erhalten und bedanke mich herzlich dafür. Ihre Sorge um die Situation, in der sich Herr Michael Schubert zurzeit befindet, finde ich sehr schätzenswert.
Von meinem Büro sowie auch von verschiedenen anderen Stellen wurde bereits mehrfach versucht, Herrn Schubert zu unterstützen, um eine Verbesserung seiner Situation zu erreichen. Da diese Unterstützungen jedoch in einem gesetzlichen Rahmen geregelt sind, müssen die gesetzlichen Vorgaben respektiert werden, da es sich bei der Gewährung dieser Unterstützung um Steuergeld handelt, dessen Verwendung selbstverständlich genauestens nachvollziehbar sein muss.
Ich hoffe weiterhin, dass eine positive Erledigung des Ansuchens des Herrn Michael Schubert möglich sein wird und dadurch eine Verbesserung seiner Situation erreicht werden kann.
Mit besten Grüßen!
Kurt Flecker |
Herr Dr. Flecker, ich akzeptiere die Gesetze Ihres Landes ohne Vorbehalt. Es kann jedoch nicht angehen, dass Menschen für Dinge bestraft werden und frieren müssen, wenn andere keine Lust haben, ihren Pflichten nachzukommen (Vermieter) und nur ans Abkassieren denken.
Des weiteren würde ich mich freuen, wenn die Gesetze Ihres Landes auch für Dr. Peter Schwarzl und Teilen seines Pflegepersonals, meinem Vermieter und Ihren Sozialbehördenmitarbeitern gelten würden. Deren menschverachtende Behandlung hat mich bis zum heutigen Tag schwer traumatisiert.
* * *
Ich stehe sicher nicht im Verdacht als Fan der 'Kronenzeitung' bekannt zu sein, möchte aber trotzdem den am 10. Juni 2007 veröffentlichten Bericht erwähnen, ohne ihn weiter kommentieren zu wollen: Schlecht zu sprechen sind die Grünen auf Sozialreferent Kurt Flecker (SPÖ): Im Mai 2006 beantragten sie, dass Härten bei der Sozialhilfe beseitigt werden. LAbg. Edith Zitz erbost: 'Nach nunmehr 13 Monaten haben wir von Flecker immer noch keine Antwort.' Die Grünen verlangten im Landtag von Flecker, er solle Unterschiede bei jenen Leuten überprüfen, die verdienstmäßig knapp am Sozialhilfe-Richtsatz liegen. Viele fallen da um die Unterstützung um. Geschehen ist noch nichts, obwohl laut Landtagsgeschäftsordnung Flecker binnen drei Monaten hätte reagieren müssen. Von Flecker fordert Zitz die sofortige Behandlung des Problems.
... wozu auch der folgende Bericht aus der 'Steirerkrone' vom 4. Juli 2007 passt, den ich aber kommentieren möchte:
- Museumsquadrant kostet 121 statt 48 Millionen Euro
- Schallende Ohrfeige von den Rechnungsprüfern für Kulturreferent Kurt Flecker
Jetzt ist es offiziell: Der Museumsquadrant in Graz -Prestigeobjekt des steirischen Kulturreferenten Kurt Flecker- entspricht 'nicht den Kriterien von Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit'. Das steht im brandheißen Bericht des Landesrechnungshofes, der ein vernichtendes Urteil fällt. Im Vorfeld geäußerte Befürchtungen, der 'Quadrant' sei ein Fass ohne Boden, werden bei weitem übertroffen. Die Prüfer errechneten nämlich Gesamtkosten von unfassbaren € 121.000.000 (statt den von Flecker genannten € 48.000.000).
Dazu der Kommentar von Chefredakteur M. Ruthardt: Die Öffentlichkeit ist gespannt, wie Flecker diese Spanne zwischen seinen € 48.000.000 und den € 121.000.000 des Rechnungshofes erklären wird.
Wie Dr. Flecker die Spanne erklären will, weiß ich auch nicht. Aber er bemüht sich ja sehr hartnäckig, an anderer Stelle zu sparen: Ein hilfloser Mensch (und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlich nicht nur einer) friert im Winter in verschimmelter Wohnung ohne WC-Spülung und wird von Fleckers Sozialbehörde in Grund und Boden schikaniert, eiskalt das Wissen ausnutzend, sich keinen Anwalt oder eine alternative Wohnung leisten zu können und der aus panischer Angst vor der Kälte und Feuchtigkeit in einen Suizidversuch getrieben wird!
Die 'Kleine Zeitung' vom 4. September 2007 veröffentlichte den verzweifelten Brief einer Angehörigen eines Pflegeheims (vom 25. Juli 2007). Den Brief mit dem Betreff 'Unhaltbare Zustände im Pflegeheim xxx' (Name des Heims von der Zeitung geschwärzt) adressierte sie an Kurt Flecker persönlich. Auszüge: 'Ich wende mich an Sie, in der Hoffnung, dass Sie als zuständiger Sozialreferent eine genaue Untersuchung und Überprüfung der Einrichtung einleiten werden. Da ich selbst einen Angehörigen in dieser Einrichtung habe, kann ich leider meinen Namen nicht nennen, da ich Angst habe, dass die ohnehin laxe und zum Teil auch gesetzwidrige Pflege vollends nachlassen würde.' Die Angehörige listet dann detailliert die Mißstände in diesem Heim auf. Norma Rieder, die Leiterin des Referats für Sozialplanung im Grazer Sozialamt, ist zuständig für die Kontrollen der Stadt. Sie bestätigt: "Es gibt immer wieder Fälle, die sogar der Staatsanwaltschaft zu melden sind." Auch derzeit sei ein solcher anhängig. Ob dieser in Zusammenhang mit besagtem Brief steht, verriet sie der 'Kleinen Zeitung' nicht. Überhaupt geben sich die Behörden äußerst zurückhaltend. "Aus Gründen des Datenschutzes äußere ich mich zu keinem Heim explizit", sagt Rieder. Kritik übt Rieder dagegen an der laschen Vorgehensweise der Behörden. "Wenn Mängel festgestellt werden, dann sind die Verwaltungsstrafen meist nicht sehr gravierend. Außerdem müssten die Verfahren viel schneller geführt werden. Im schlimmsten Fall zieht sich das so sehr in die Länge, bis der Betroffene gar nicht mehr lebt." Und am Tempo muss wohl auch massiv gearbeitet werden. Nach einem gestrigen Test der 'Kleinen Zeitung' kann von schneller Eingreiftruppe im Dienst der älteren Menschen nämlich keine Rede sein: Ein Anruf über aktuelle Mängel in einem Grazer Heim wurde von uns sofort an die Zuständigen weitergeleitet. Da war es 9 Uhr vormittags. Kontrolliert wurde gestern aber doch nicht mehr. ÖVP-Landesgeschäftsführer Rinner wirft Kurt Flecker sogar vor, sein Ressort nicht im Griff zu haben.
Wieder dieselbe Leier: Es wird vertuscht, es wird abgestritten, die Menschen werden durch unnatürlich lange Bearbeitsungszeiten zermürbt (oder sterben sogar vorher) und der Datenschutz wird mißbraucht, um schwarze Schafe zu schützen, statt an den Pranger zu stellen. Und über die geringen Verwaltungsstrafen lachen sich die Heimleiter ins Fäustchen. Besonders widerwärtig: Angehörige müssen in Angst leben! Wenn sie Mißstände anprangern, müssen die Heimbewohner offenbar mit Repressalien (oder soll ich das Wort Rache benutzen?) rechnen.
Bereichsleiter Heinz Wagner stellt fest: 'Die alten Leute sind mitunter sehr bemitleidenswert'. Er sieht die Probleme konkret 'beim Mangel an Sanktionsmöglichkeiten. Es kann nicht ordentlich gestraft werden. So lange die Strafen aber so gering bleiben und die Gerichtsverfahren so langwierig, können schwarze Schafe machen, was sie wollen.' Ist man denn wenigstens jetzt gewillt, ganz schnell etwas zu tun? In seiner Funktion als Soziallandesrat ist der stellvertretende Landeshauptmann Kurt Flecker zuständig für die Causa. Viel Hoffnung auf baldige Änderung macht er aber nicht. Dass dringender Handlungsberaf herrscht, ist offenbar allen klar. Nur, wer das Heft in die Hand nimmt, nicht. Allein: Die alten Menschen und deren Pfleger in den Heimen der 'schwarzen Schafe' warten auf Hilfe. (aus: 'Kleine Zeitung' vom 14. September 2007)
Über unhaltbare Zustände im Grazer Wohngeldamt berichtet die 'Kleine Zeitung' am 22. Februar 2008: Monatelange Warteschleife empört unzählige Steirer. Der Höhepunkt wurde dieser Tage erreicht: Zwei Wochen lang blieben die Türen des Amtes am Grazer Dietrichsteinplatz geschlossen. Um zumindest einen Teil des Aktenberges bearbeiten zu können, wurde der Besucherverkehr ausgebremst. Damit die Beamten von den Antragstellern nicht belästigt werden. 'Aber nur so konnten wir kurzfristig eine Besserung erreichen, so die Leiterin der zuständigen Sozialabteilung. Die Betonung liegt auf kurzfristig: Alles in allem habe sich die Lage in ihrem Amt 'leider nicht gebessert'. Da wird wohl bald wieder zugesperrt. Die perverse Bürokratie in Österreich zu bekämpfen, unter denen Antragsteller und Sachbearbeiter leiden - auf die Idee kommt natürlich niemand. Die Zeitung 'Österreich' zum selben Thema am 24. Februar 2008: 'Es ist unerträglich, wie mit den Menschen umgegangen wird. Viele laufen Gefahr, aufgrund der Verzögerungen ihre Wohnung zu verlieren', kritisierte KPÖ-Abgeordneter Werner Murgg den zuständigen Sozialreferenten, Kurt Flecker (SPÖ).
Am 31. Juli 2007 erhielt ich -nach fast zehn Monaten- den positiven Bescheid, wonach mir rückwirkend ab 1. November 2006 (allerdings nicht ab 1. Oktober 2006) € 129,15 Wohngeld monatlich gewährt werden. Der Leiter des Wohngeldamtes, Kurt Kvas, wurde mittlerweile abgelöst.
Erleichterung im Juni 2010: Landesrat Kurt Flecker hat die Landesregierung verlassen.
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