Michaels Reisetagebuch - Michael Schubert berichtet in seinem Erfahrungsbericht über schwere Missstände in Graz/Österreich


Der Kaminkehrer hat mich vor dem Zustand des Ölofens und der Rohre gewarnt. Hier müsse seitens des Vermieters dringend etwas getan werden. Vermieter Wonisch ist das natürlich egal. Die Gesundheit eines Menschen zählt für ihn genauso wenig wie für die Grazer Sozialbeamten, die mich aus bürokratischen Gründen den Winter 2006/07 haben frieren lassen. Übrigens: Die ca. 30 qm große 1-Zimmer-Wohnung kostet mich € 280 Miete pro Monat. Dazu kommen Heizöl und Strom.


Bild oben: Durch die fehlende Isolierung an den Fenstern, durch das fehlende Heizgeld und aufgrund der Tatsache, eine unbeheizte Wohnung nicht auch noch belüften zu können, sammelt sich im Winter an diesem Fenster das Kondenswasser. Um so kälter die Außentempertur, umso größer ist die Pfütze auf dem Fensterbrett. Manchmal sammelt sich dort so viel Wasser, dass es auf den Fußboden tropft. Die Außenwand (ganz links) ist verschimmelt.

Bild oben: Keine Schranktür lässt sich vernünftig verschließen? Falsch: Diese lässt sich erst gar nicht öffnen! Was darin liegt? Ich weiß es nicht. Bestimmt keine Leiche, denn die hätte den Schimmelgeruch sicher noch übertroffen.

Bild oben: Etwa einmal im Monat kommt diese gelb-bräunliche Flüssigkeit aus dem Wasserhahn in der Küche. Es dauert etwa 5-10 Sekunden, bevor das Wasser klar wird. Diese Aufnahme konnte nur entstehen, weil sich die Flüssigkeit vorher mit einem Gurgeln, dann dem Entweichen von Luftdruck und einem an eine Explosion erinnernden Knall beginnt, was widerum der Grund dafür ist, dass der Hahn mittlerweile wackelt. Dazu passt folgender Artikel aus der Zeitung 'Österreich' vom 25.7.07: Bakteriologische Untersuchungen, kamen jetzt zu einem beunruhigenden Ergebnis. 70 Prozent der Proben waren mit Keimen verunreinigt. 'Die Wasserqualität ist zwar größtenteils in Ordnung, es gibt aber Probleme mit veralteten Leitungen und desolaten Armaturen', erklärt Umweltminister Pröll.

Bild oben: Unterhalb des Wohnzimmer-/Schlafzimmers bröckelt die Farbe ab. An extrem kalten Wintertagen tropft von hier das Kondenswasser auf den Boden und bildet Pfützen.

Bild oben: Die Türgriffe hängen nur noch am seidenen Faden.

Bild oben: Das Treppenhaus ist mit Müll vollgestellt, für den sich niemand -und schon gar nicht der Vermieter- zuständig fühlt.

Bild oben: Die Schränke gehören zur Wohnung. Keine einzige Tür lässt sich vernünftig schließen.

Bild oben: Auch diese Wand ist klamm. Was das Bild nicht zeigt: Das Gehäuse der Steckdose hängt am seidenen Faden; die rechte funktioniert nicht mehr. Links (im hellen Bereich) hat sich auch Schimmel gebildet.

Bild oben: Das Waschbecken im Bad (oberer Bildrand): Aus dem Warmwasserhahn tröpfelt es nur noch. Die Wasserleitung hat offenbar ein Prostata-Problem. Das Rohr (Bildmitte) ist verrostet und feucht; die Türen des zur Wohnung gehörenden Schranks sind alle kaputt. Ich glaube, dass sich der Vormieter bei seinem Auszug für den Zustand dieser Wohnung gerächt hat; anders kann ich mir all die kaputten Türen nicht erklären.

Bild oben: Deutlich sind Schmauchspuren über dem Ofenrohr an der Wand erkennbar. Hier treten Russpartikel und vermutlich auch Gase aus.

Bild oben: 2 cm breit ist der Spalt zwischen Wand und Rohr. Ist der Ölofen in Betrieb, entfernt sich das Rohr von Minute zu Minute weiter von der Wand. Das Ofenrohr befindet sich zudem viel zu dicht an der Wand. Leise rieseln die Russpartikel aus dem Spalt herab. Die und die Schimmelsporen sorgen bei mir für einen zunehmend unerträglich werdenden Reizhusten.

Bild oben: Von einem kräftigen Wasserstrahl kann nicht die Rede sein: Es plätschert nur noch zaghaft aus dem Wasserhahn im Bad. Bis das Becken gefüllt ist, dauert es etwa 10 Minuten. Auch hier sind deutlich gelb-bräunliche Ablagerungen erkennbar. Das ist die Farbe des Wassers in den ersten Sekunden nach dem Aufdrehen des Hahns.

Bild oben: In der Küche befindet sich meine einzig trockene Wand und hier die einzig sichere Steckdose, an der ich praktisch alles angeschlossen habe, was Strom braucht.