Michaels Reisetagebuch - Michael Schubert berichtet in seinem Erfahrungsbericht über schwere Missstände in Graz/Österreich



Inhalt:
I. Ankunft in Graz
II. Erste Schikanen der Grazer Behörden
III. Drohende Eskalation
IV. Erschreckende Erlebnisse in der 'Sigmund Freund'-Klinik
V. Wer ist der dicke Mann?
VI. Neuer Suizidversuch
VII. Vertuschung und Abstrafung
VIII. Richtung Winter (diese Seite ist aufgerufen)
IX. Mangelndes Vertrauen
X. Krankheiten und Schmerzen
XI. Epilog
Bilder meiner Wohnung
Schauerliches aus der österreichischen Presse
Stimmen der Leser     Häufig gestellte Fragen
E-Mails an Politiker, Medien & Hilfsorganisationen

Rein gar nichts ist passiert seit meiner Klinikentlassung am 2. Januar 2007: Keine Unterstützung beim Finden einer Wohnung und keine medizinische Hilfe gegen meine Depressionen. Konsequenzen gab es weder gegen Dr. Peter Schwarzl noch gegen seine Helfershelfer. Auf das Wohngeld warte ich seit Oktober 2006. Doch wenigstens in dieser Frage gab es Bewegung.

Deutsche Botschaft, Wien / Auswärtiges Amt, Berlin /Petitionsausschuss, Berlin:
Unterlassene Hilfeleistung (Fortsetzung)

Zur Erinnerung: Mitte Juni 2007 hatte Norbert Aßmus vom Petitionsausschuß in Berlin angekündigt, meinen Fall neu zu prüfen. Folgende E-Mail habe ich ihm am 1. Juli 2007 geschickt:

Datum: Sun, 1 Jul 2007 09:21

Sehr geehrter Herr Aßmus,
aus gegebenem, aktuellen Anlass schreibe ich Ihnen heute eine weitere Mail. Sie haben sicher auch von dem Fall der deutschen 'Spiegel'-Journalistin, Frau Marion Kraske, gehört, die in Wien vermutlich von Polizisten mißhandelt worden ist: Zum 'Spiegel'-Bericht

Natürlich war ich geschockt, als ich von diesem neuerlichen Gewaltausbruch gehört habe. Es steht ja mittlerweile außer Frage, dass Übergriffe auf Ausländer in Österreich keine Seltenheit sind.
Da der Wiener Fall in vielerlei Hinsicht auch an meinen erinnert, bitte ich um ergänzende Prüfung.
Laut Presseberichten hatte Marion Kraske verbotenerweise eine rote Ampel überfahren, keine ausweisenden Papiere und wohl auch kein Geld dabei, um die Strafe zu zahlen.
Ich habe keine rote Ampel überfahren und auch sonst nichts verbotenes getan. Ich habe mich lediglich im November 2005 aufgrund meiner existenzbedrohenden Lage, die zu einem akuten Depressionsschub mit Suizidgedanken geführt hat, in Absprache mit meinem damaligen Psychologen, Herrn Josef Haider, freiwillig in die 'Sigmund-Freud'-Klinik begeben.
Marion Kraske wurde offenbar von Polizeibeamten körperlich mißhandelt während ich im November 2005 von gleich 5 Personen emotional mißhandelt wurde (einem Oberarzt, drei Pflegekräften sowie einem Patienten - Fünf gegen Einen).
Wie kann es angehen, dass die Deutsche Botschaft in Wien im Fall Kraske sofort mit einer Protestnote gegen die österreichische Außenministerin und den Innenminster reagiert hat und in meinem Fall jegliche Hilfe abgelehnt hat, obwohl ich mich im Gegensatz zu Frau Kraske in einer extrem existenzbedrohenden Situation befand und bis zum heutigen Tage immer noch befinde?
Ich habe die Deutsche Botschaft (Klaus-Peter Kalinowski) erstmals im Herbst 2006 um Hilfe gebeten und dann immer wieder. Nachdem jede Hilfe von der Botschaft und den Grazer Behörden abgelehnt worden ist, habe ich im Dezember 2006 einen Suizidversuch unternommen und auch während meines anschließenden Klinikaufenthaltes die Botschaft um Hilfe gebeten, die sich erneut nicht gekümmert hat.
Liegt es daran, dass sich Frau Kraske einen Rechtsanwalt leisten kann (und ich nicht) sowie daran, bei einem renommierten Hamburger Nachrichtenmagazin beschäftigt zu sein (und ich nicht)?
Ich bitte diesen Vergleich in Ihre andauernde Prüfung mit einfließen zu lassen.


Und ich warte und warte weiter! Nichts passierte! Es ist mir vollkommen schleierhaft, warum die Prüfung so lange dauert. Die Fakten liegen auf der Hand: Ich habe mich mehrfach hilfesuchend an die Deutsche Botschaft in Wien und an das Auswärtige Amt gewendet. Es gab von beiden Stellen kein einziges Hilfsangebot. Warum dauert es so lange? Am 5. August 2007 um 12:06 Uhr fragte ich nach und warum es bis heute keinen Termin beim Honorarkonsul in Graz, Dr. Wolfgang Leitner, gegeben hat, von dem ich durch puren Zufall erfahren hatte.

Mit Schreiben vom 9. August 2007 bestätigte Norbert Aßmus den Eingang meiner letzten Mail und schrieb: Die aufgrund Ihrer Eingabe eingeleitete Prüfung ist leider noch nicht abgeschlossen. Sie erhalten so bald wie möglich weitere Nachricht.

Abermals musste ich fast zwei Monate warten, ehe ich am 28. September 2007 einen Brief von Aßmus erhielt, der allmählich deutlich macht, dass ich mürbe gemacht werden soll. Zwei Monate hat Norbert Aßmus dafür gebraucht, um mir mitzuteilen: Ihre Eingabe habe ich den Abgeordneten, die dem Petionsausschuss zu Ihrem Anliegen Bericht erstatten werden, zugeleitet. Nach abschließender Behandlung Ihrer Petition durch den Deutschen Bundestag werden Sie unaufgefordert über das Ergebnis unterrichtet werden. Ich bitte Sie, sich bis dahin zu gedulden.

Ich geduldete mich weiter, fragte nach einem Monat des Schweigens nochmals nach und erhielt zur Antwort einen ähnlichen Brief:


... kurz vor Weihnachten 2007 erhielt ich einen weiteren, ähnlichen Brief:

Auf meine Frage, ob ich nach dieser extrem langen Wartezeit und den Vorkommnissen hier in Graz nicht wenigstens das Recht auf eine Erklärung hätte, warum die Prüfung so furchtbar lange dauert, erwarte ich keine Antwort mehr. Seit April 2007 wurde mir eine Prüfung zugesagt. Immer wieder wurde ich von Norbert Aßmus um Geduld gebeten. Es werden mir keine Gründe genannt, warum mir in meiner lebensbedrohlichen Situation seinerzeit nicht geholfen wurde! Unverändert bin ich aus finanziellen Gründen nicht in der Lage, Österreich zu verlassen. Ich fühle mich wie ein Gefangener, der auch ohne Fußfessel Stadt und Land nicht verlassen kann.

In der Zwischenzeit habe ich neben einer rechtsseitigen Leistenhernie auch noch ein urologisches Problem, das operiert werden sollte. Mangels Vertrauen werde ich mich weigern, mich in Österreich einer Narkose bzw. Operation auszusetzen.

Der Vollständigkeit halber möchte ich auch noch die Reaktion des deutschen Honorarkonsuls, Dr. Wolfgang Leitner (Foto rechts), der sein Büro in Graz-Andritz hat, erwähnen. Ich hatte ihn um einen Gesprächstermin gebeten; bereits dreißig Minuten später antwortete Frau Claudia Zirngast und fragte, was ich denn wolle. Ich antwortete und schilderte in Kurzform meine Situation unter Hinweis auf meine gesundheitliche Situation. Ich habe danach -trotz Rückfrage- nie wieder etwas von Claudia Zirngast oder Dr. Wolfgang Leitner gehört:


Am 5. Juni 2008 erhielt ich eine anonyme E-Mail von einem Leser dieser Seiten. Er/sie schickte mir einen Wikipedia-Link, aus dem hervor geht, dass Leitner österreichischer Staatsbürger ist. Der deutsche Honorarkonsul ist also Österreicher! Wenn ich Probleme mit Österreich habe, beschwere ich mich bei einem Österreicher? Unfassbar! Jedenfalls weiß ich jetzt, warum er nicht geantwortet hat.

Die Willkür der Behörden (Fortsetzung)

Am 4. Juli 2007 habe ich die Gebühren beim Finanzamt bezahlt; am 9. Juli 2007 habe ich den unterzeichneten Mietvertrag in der Wohngeldbehörde abgegeben. Wir erinnern uns: Im März 2007 lasen wir in der Zeitung: Soziallandesrat Kurt Flecker würde sich wünschen, 'dass mehr Sozialbedürftige die Scheu vor der Inanspruchnahme ihres Rechts auf finanzielle Unterstützung ablegen'. Und ich warte seit fast einem Jahr auf das Wohngeld!

Am 31. Juli 2007 erhielt ich -nach fast zehn Monaten- den positiven Bescheid, wonach mir rückwirkend ab 1. November 2006 (allerdings nicht ab 1. Oktober 2006) € 129,15 Wohngeld monatlich gewährt werden. Wenige Tage später war das Geld auf mein Konto überwiesen. Ich bin davon überzeugt, dass ich bis heute keinen Cent bekommen hätte, wenn diese Webseite nicht auf diese Mißstände hingewiesen und ich keine Helfer gehabt hätte, die E-Mails an die Behörden geschrieben hätten. Ich kann diesen fleissigen Helfern, die ich zu einem Teil noch nie gesehen habe, gar nicht genug danken.

Unerwartet kam auch eine Gehaltserhöhung bei der Arbeit: Ich verdiene ab Juli 2007 netto € 787,70.

Der Volksanwalt (Fortsetzung)

Monate sind vergangen und seitens der Volksanwaltschaft hat es bis zum heutigen Tag nicht den Hauch einer Unterstützung gegeben. Lösungen wurden nicht gefunden. Es wurde nichts erreicht.

Am 4. Juli 2007 -also etwa vier Wochen bevor ich den positiven Wohngeld-Bescheid erhielt- schrieb ich die folgende Mail an Volksanwalt Peter Kostelka mit Kopien an deutsche und österreichische Medien:

Datum: Wed, 4 Jul 2007 12:06
Betreff: VA ST/97-SOZ/07-MH
An: "Post" Post@volksanw.gv.at

Ich bestätige den Empfang Ihrer E-Mail vom 26. Juni 2007. Sie betonen in praktisch jeder Mitteilung an mich, dass die 'Caritas' mir das Geld für die Vergebührung des Mietvertrages geben will, obwohl mir das von Herrn Clemens Perteneder am 4. April 2007 vollkommen anders mitgeteilt wurde.
Um eine endgültige Klärung zu bekommen, habe ich die 'Caritas' noch am 26. Juni 2007 um schriftliche Bestätigung gebeten, ob mir das Geld gezahlt wird (eine Kopie dieser Mail liegt Ihnen vor).
Ich warte bis heute auf diese schriftliche Bestätigung (ein Satz wäre ausreichend gewesen), die ich weder per Post noch per E-Mail erhalten habe. Auch wurde mir das Geld nicht auf mein Konto überwiesen *)
Seit ich mit Ihnen, der Volksanwaltschaft, in Kontakt bin, wurde mir in absolut keiner Weise geholfen:
Seit 4. Oktober 2006 muss ich weiterhin auf das mir zustehende Wohngeld warten - das sind auf den Tag genau neun Monate!
Kein einziger meiner Kompromissvorschläge wurde akzeptiert; von Ihnen kein einziger unterbreitet.
Die Sozialbehörden hätten mich im Winter 2006/07 nicht frieren lassen dürfen! Wenn die Wohngeldbehörde das Wohngeld nicht zahlen kann, weil der Mietvertrag nicht unterschrieben ist, so hätte mir das Sozialamt über den Winter helfen müssen.
Es gab nicht das geringste Hilfsangebot, was eine alternative Wohnung betrifft.
Auch was die schrecklichen Vorkommnisse in der 'Sigmund Freud'-Klinik betrifft, kommen Sie offenbar keinen Schritt weiter.
Zwischen Ihren Antworten vergehen immer zahlreiche Wochen. Trifft schließlich eine Mail ein, hilft mir diese in absolut keiner Weise weiter!
Sollte es bis 1. September 2007 keine Lösung geben und die Gefahr bestehen, eine weitere kalte Saison in dieser Wohnung verbringen zu müssen, schließe ich persönliche Konsequenzen (Hungerstreik o.ä.) nicht aus. Ich bin absolut verzweifelt und gesundheitlich angeschlagen - entweder haben Sie das immer noch nicht realisiert oder es scheint Sie in keiner Weise zu kümmern.


Wenige Augenblicke später bekam ich eine E-Mail von Gerhard Hofbauer, Leiter der Sozialberatung der 'Caritas', der darum bat, dass ich mich wegen der Gebühren an Eva Riegler wenden möge. Verbleibt dann nur die Frage, warum ich am 4. April 2007 zuerst zu 'Caritas'-Mitarbeiter Clemens Perteneder geschickt wurde, der mein Ersuchen in demütigender Weise ablehnte.

Die einzige Person, die mir bisher geholfen hat, Eva Riegler, half auch dieses Mal. Unbürokratisch erhielt ich von ihr das Geld für die Mietgebühren (€ 33,60/Jahr); seit dem 9. Juli 2007 liegen dem Wohngeldamt jetzt alle Unterlagen komplett vor.

Ich war gerührt: Völlig überraschend stellte Eva Riegler von der 'Pfarre Schutzengel' die Mittel für die Reparatur meiner seit 20. November 2006 nicht mehr funktionierenden WC-Spülung zur Verfügung. Die Handwerker kamen am 13. Juli 2007. Nach fast acht Monaten hatte ich wieder eine funktionierende Toilette. So sehr ich diese hilfreiche Geste zu schätzen weiss, so sehr bin ich trotzdem im Zweifel, ob es richtig ist. Denn Vermieter Alexander Wonisch, der für die Reparatur verantwortlich gewesen wäre, lacht sich auf seinem Boot in der Adria sicher ins Fäustchen, wird in keiner Weise etwas dazugelernt haben und auch zukünftig die volle Miete kassieren und keinerlei Gegenleistung erbringen.

Den nächsten Brief von der Volksanwaltschaft schrieb mir Adelheid Pacher am 25. Juli 2007. Das sehr lange Schreiben beinhaltete wenig Neuigkeiten. Zunächst begrüßte es Frau Pacher, dass die Gebühren bezahlt wurden und ich den Mietvertrag unterschrieben habe. Danach folgt eine große Zusammenfassung über meine Sozialamtsbesuche Anfang 2006. Erstaunlich genau und fehlerfrei! Allerdings wurde die alles entscheidende Frage nicht beantwortet: ... warum ich nie einen Sozialhilfeantrag habe ausfüllen müssen, warum ich weder für meine Auszahlung Anfang Februar 2006, als ich noch nicht den kompletten Monat über gearbeitet habe, noch für die Ablehnung im März 2006 eine schriftliche Bestätigung erhalten habe, d. h. auch keine Widerspruchsbelehrung. Der Sozialamtmitarbeiter teilte mir mündlich(!) mit, ich liege 'über dem Limit', bekomme nichts und musste das glauben. Was ist, wenn er sich geirrt hat? Wie kann ich das ohne Beleg überprüfen?

Oder was ist, wenn ich die Entscheidung einem Anwalt zur Überprüfung vorlegen möchte? Oder eine andere Behörde möchte wissen, was das Sozialamt entschieden hat? Es ist mir vollkommen rätselhaft, warum ich auf die Beantwortung einer simplen Frage seit weit über einem Jahr warten muss. Wenn es dem Gesetz entspricht, beim Sozialamt keinen Antrag ausfüllen zu müssen und die Entscheidungen der Sachbearbeiter mündlich mitgeteilt zu bekommen, ohne Widerspruchsrecht - warum kann man das dann nicht in einem Satz schreiben?

Dann kam wieder der übliche Textbaustein: Sobald mir eine Stellungnahme betreffend Wohnungssuche und Aufenthalt in der 'Sigmund Freud'-Klinik vorliegt, werde ich mich wieder bei Ihnen melden.

... worauf ich schrieb: Wie lange muss ich noch auf eine Antwort von den Verantwortlichen der 'Sigmund Freud'-Klinik warten? Man könnte die Angelegenheit massiv abkürzen, indem man Dr. Schwarzls Helfershelfer, Hr. Ludwig Seerainer, befragt, der ja die damaligen Geschehnisse in der halben Welt voller Stolz herumerzählt hat.

Am 7. August 2007 bekam ich dann endlich eine Antwort zum Thema 'Schriftlicher Antrag beim Sozialamt ja/nein': Die Sozialhilfe kann auch mündlich beantragt werden. Deshalb waren Ihre Vorsprachen beim Sozialamt als Antrag zu werten. Über die Sozialhilfe entscheidet das Sozialamt wenn möglich noch im Laufe der Vorsprache. Dabei wird die Entscheidung dem Antragsteller mündlich zur Kenntnis gebracht. Es ist allerdings ein schriftlicher Bescheid auszustellen, wenn dieser vom Antragsteller verlangt wird.

Das ist mal eine Antwort! Ein mulmiges Gefühl bleibt trotzdem, denn die Beamten im Sozialamt haben mir sicherlich nicht aus Freundlichkeit das Ausfüllen eines seitenlangen Antrags erspart. Und natürlich hat mir niemand eine schriftliche Ausfertigung der Entscheidung angeboten.

Hat die Volksanwaltschaft Neuigkeiten seitens der 'Sigmund Freud'-Klinik erhalten? Sobald mir eine Antwort der Steiermärkischen Landesregierung betreffend die noch offenen Fragen, insbesondere hinsichtlich der 'Sigmund Freud'-Klinik vorliegt, werde ich mich wieder bei Ihnen melden.

Am 3. September 2007 freute sich der Volksanwalt mit mir, dass mir nunmehr Wohngeld bewilligt wurde. Und was ist mit den Verantwortlichen der 'Sigmund Freud'-Klinik? Die Volksanwaltschaft ist bemüht, bald eine Antwort der Steiermärkischen Landesregierung betreffend ihren Aufenthalt in der 'Sigmund Freud'-Klinik zu erhalten. Sobald mir diese vorliegt, werde ich mich wieder bei Ihnen melden. Mein Vorschlag, auch Ludwig Seerainer zu befragen, wurde bisher offenbar nicht aufgegriffen.

Am 17. Oktober 2007 schrieb mir Adelheid Pacher von der Wiener Volksanwaltschaft dann wieder; dieses Mal mit einer Stellungnahme der 'Sigmund Freud'-Klinik:

Wie bereits von Ihnen berichtet, wurden Sie am 31. Oktober 2006 in die dritte psychiatrische Abteilung der 'Sigmund Freund'-Klinik in Graz aufgenommen und von dieser Abteilung am 18. November 20062) wieder entlassen. Sie weigerten sich diese Entlassung zu akzeptieren und gaben als Begründung dafür laut Krankengeschichte unter anderem an, dass Sie für Ihre Wohnung in Gösting1) kein Heizöl beschaffen könnten. Daraufhin wurden Sie von den Ärzten auf die Möglichkeit hingewiesen, vorübergehend Ihren Wohnsitz im Obdachlosenheim für Männer in Graz zu nehmen, bis die Heizungssituation geklärt ist.
Die Ärzte, Psychologen und Sozialarbeiter konnten sich während Ihres Aufenthaltes ein Bild über Ihre soziale Kompetenz, Geschicklichkeit, Lebenserfahrung und Durchsetzungsfähigkeit machen. Da die Ärzte, Psychologen und Sozialarbeiter der Auffassung waren, dass Sie in der Lage sind, sich selbständig um Ihre Wohnungsprobleme zu kümmern und mit dem Sozialhilfeträger in Kontakt zu treten, wurden Sie - ohne Ihnen betreffend der Wohnungssituation eine weitere Hilfestellung anzubieten - entlassen.
Nach Ihrer Entlassung am 18. November 20072) weigerten Sie sich die Abteilung zu verlassen und schluckten -laut der Stellungnahme der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft m.b.H. (KAGes)- demonstrativ fünf Schlaftabletten3). Daraufhin wurden Sie zunächst zur internistischen Abklärung für einige Stunden in das Landeskrankenhaus West gebracht und danach zur weiteren Behandlung und Beobachtung neuerlich in der 'Sigmund Freud'-Klinik aufgenommen, aus der Sie dann am 24. November 2006 entlassen wurden.
Ich hoffe, mit diesen Ausführungen zur Klärung der Sachlage beitragen zu können und verbleibe mit freundlichen Grüßen
i. A. MR Dr. Adelheid Pacher e.h.


Schlucken! Durchatmen! Fast zwei Jahre nach den Vorkommnissen auf der Station, wird mir erst heute klar, dass die 'Sigmund Freud'-Klinik jetzt auch noch zu vertuschen versucht, dass ich etwa achtzig Tabletten geschluckt habe, etwa elf Stunden ohne jedes Bewusstsein war und aus dem Grund intubiert war und nach dem Erwachen noch tagelang unter Schluckbeschwerden litt, den der Tubus (zur Beatmung) ausgelöst hat. Die Frage ist, wer hat der KAGes dieses Märchen unterbreitet?

Ich antwortete der Volksanwaltschaft einen Tag später mit folgendem Schreiben:

Sehr geehrte Frau Dr. Pacher,
sehr geehrte Frau Uhlich,
ich bestätige den Eingang Ihres Schreibens vom 17. Oktober 2007.
Die Stellungnahme ist absolut empörend und entspricht in weiten Teilen nicht der Wahrheit.
1.) Ich hatte und habe nie eine Wohnung in Gösting; dort nicht einen einzigen Tag meines Lebens gewohnt. Schon an diesem Detail, das ja anhand meines Meldezettels mühelos nachweisbar ist, zeigt sich die Verlogenheit der Klinik, aber auch das völlige Desinteresse am Patienten.
2.) Die Vorkommnisse fanden auch nicht, wie Sie schreiben, im Jahr 2006 sondern im November 2005 stand. Ich wurde auch nicht am 18. November 2007 sondern 2005 entlassen.
3.) Wie ich genau beschrieben habe, habe ich am Abend des 18. November 2005 gegen 20:00 Uhr zunächst drei Schlaftabletten geschluckt, um müde zu werden und schließlich um 1:00 Uhr etwa 80 weitere Schlaftabletten und Anti-Depressiva (Efexor XL, Halcion und Calmaben). Eine geschätzte halbe Stunde später habe ich das Bewusstsein verloren und bin erst am Mittag des 19. November 2005 um haargenau 12.15 Uhr auf der Intensivstation des LKH aufgewacht. Gegen 15:00 Uhr war ich zurück in der 'Sigmund Freud'-Klinik. Möchten Sie, dass ich Ihnen die Intensivstation beschreibe?
Laut 'Sigmund Freud'-Klinik habe ich 'demonstrativ' fünf Schlaftabletten geschluckt. Unterstellen wir einmal an, die Klinik hat Recht:
a.) Wer hat gesehen, dass ich genau fünf Tabletten genommen habe? Warum haben die Pfleger mich fünf Tabletten nehmen lassen und nicht eingegriffen?
b.) Kein Mensch wird wegen fünf Schlaftabletten in ein Krankenhaus eingeliefert. Ich war dort auch nicht auf der internistischen Abteilung, sondern auf der Intensivstation. Kein Mensch kommt wegen fünf Schlaftabletten und angeblich vollem Bewusstsein auf eine Intensivstation.
c.) Wenigstens gibt die Klinik zu, dass ich ohne weitere Hilfestellung, was meine Wohnsituation betrifft, entlassen wurde. Halten Sie dieses Vorgehen für einen Menschen mit seit Jahren bekanntem depressivem Krankheitsbild und nach zwei Suizidversuchen (März 2002 - drei Tage im Koma nach Komplikationen und September 2003), der ohne einen Cent Geld dastand, für korrekt?
Die Klinik nimmt natürlich mit keinem einzigen Wort Stellung zu Herrn Ludwig Seerainer und zu den entsetzlichen Vorkommnissen am Nachmittag des 24. November 2005, was natürlich Gründe hat.
Ich empfinde es jedoch als unglaublich empörend, dass die Volksanwaltschaft offenbar nicht mal den Versuch unternommen hat, mit Herrn Ludwig Seerainer, der die Vorkommnisse von damals stolz überall in Graz herum erzählt hat, zu befragen. Fast sechs Stunden Todesdrohungen und primitivste Ausländerhetze. Sie begründen die Nichtbefragung mit keinem Wort, was einen entsprechenden Eindruck hinterlässt.
Sie haben offenbar nicht mal im Landeskrankenhaus nachgefragt, wieviel und welche Tabletten ich genommen habe, wie lange ich ohne Bewusstsein war, wann ich wieder aufgewacht bin, etc.
Sie, die Volksanwaltschaft, hat in all den Monaten nicht einmal den Versuch unternommen, mit mir ein persönliches Gespräch zu führen und sich so über meine Person und Glaubwürdigkeit ein Bild zu machen.
Stattdessen schreiben Sie den ungeheuerlichen Satz: 'Ich hoffe, mit diesen Ausführungen zur Klärung der Sachlage beitragen zu können', was sich anhört, als ob ich die Lügen der 'Sigmund-Freud'-Klinik als gegeben hinzunehmen habe.
Sie beenden dieses Schreiben nicht nur mit diesem Satz; Sie bieten mir auch dieses Mal keinerlei Hilfe und Unterstützung an.
Es ist grauenerregend, was damals in dieser Klinik geschehen ist und was in diesem Land möglich ist; wie Ausländer in Österreich behandelt werden, was ja die Studie des 'British Council' erst in dieser Woche auf erschreckende Art bestätigt hat.
Ich weiß nicht, ob Sie es nachvollziehen können bzw. es Sie überhaupt interessiert: Seit den Vorkommnissen in dieser Klinik gab es keinen einzigen Tag, wo ich nicht an diesen albtraumhaften Nachmittag im November 2005 erinnert wurde. Nachts wache ich häufig schweißgebadet auf. Mittlerweile befürchte ich, dass ich diese Erlebnisse bis an mein Lebensende nicht verarbeiten werde können!


Ich habe wegen meiner Misshandlung in der 'Sigmund Freud'-Klinik nie wieder etwas von der Volksanwaltschaft gehört. Es gab letztendlich keine Hilfe und Unterstützung. Auch nicht bei der Wohnungssuche oder bei der Begleitung bei Behördengängen, um die ich gebeten hatte.

'Sigmund Freud'-Klinik (Fortsetzung)

Gehen die Spielchen weiter? Scheint so. Als ich am Vormittag des 18. Juli 2007 ausser Haus war, hat mich in meiner Wohnung ein etwa 50 Jahre alter, grauhaariger Mann, normal gekleidet, mit Schnellhefter in der Hand, gesucht. Keine Ahnung wer das war. Er hat keine Nachricht hinterlassen. Er hat hartnäckig an jeder Tür geklopft und sich nach mir erkundigt. Mein Nachbar hat mir davon nach meiner Rückkehr berichtet.

Höchst wahrscheinlich handelte es sich um den Beamten Josef Roth vom Bezirksamt Eggenberg, dem Stadtteil, in dem ich wohne. Von ihm erhielt ich am 23. Juli 2007 den lapidaren Brief unter dem Aktenzeichen Bez.A.XIV-3/48/2007: Sie werden höflich eingeladen, sich in der Angelegenheit 'Sigmund Freud'-Klinik in der Zeit von 7 bis 13 Uhr mit Meldezettel, der letzten Gehaltsbestätigung, Miete und dieser Einladung einzufinden. Um Ihnen Wartezeiten zu ersparen, wird um telefonische Terminvereinbarung ersucht: 0316/872-6630. Mit freundlichen Grüßen, Josef Roth.

Ich antwortete wie folgt (gekürzte Fassung):

Datum: Mon, 23 Jul 2007 19:22
An: josef.roth@stadt.graz.at

Sehr geehrter Herr Roth,
vielen Dank für Ihre Einladung vom 19. Juli 2007. Ich bin nicht ganz sicher, was Sie mit der Angelegenheit 'Sigmund Freud'-Klinik Graz' meinen.
Ich gehe davon aus, dass es sich hier um die nicht bezahlte Spitalsrechnung vom 22. Jänner 2007 handelt:
Aufgrund dessen, was mir im November 2005 in der 'Sigmund Freud'-Klinik angetan wurde, werde ich keinen einzigen Cent an dieses Haus zahlen. Auch dann nicht, wenn ich im Geld schwimmen würde.
Ich bin nach einem Suizidversuch am 23. Dezember 2006 gegen meinen ausdrücklichen Willen in diese Klinik eingeliefert worden. Alternative Kliniken (LKH & 'Barmherzige Brüder') hätten zur Verfügung gestanden. Ich konnte nach der Einlieferung auch nicht die Klinik verlassen, weil ich gegen meinen Willen eingesperrt wurde! Mit Untersuchungshäftlingen und nicht der kleinsten Therapie (aufgrund der Feiertage). Ich wurde einfach nur weggesperrt; es gab keine Anschlußbehandlung - nichts!
Was mir die Behörden dieser Stadt und diese Klinik angetan haben, ist an Widerwärtigkeit nicht zu überbieten.


Es ist nicht schwer sich vorzustellen, wie sich Dr. Peter Schwarzl in seiner unendlichen Gehässigkeit weidet. Das wäre es doch: Das mir von den knapp 700 € noch mindestens 100 € gepfändet werden, damit es dieser Horror-Klinik und indirekt diesem Schreckensarzt zu Gute kommt.

Erst werde ich stundenlang bedroht: 'Ich stoße dich aus dem Fenster, du dreckige deutsche Schmarotzer-Sau!' und dann komme ich und serviere den Verantwortlichen dieser Klinik auf einem goldenen Tablett 100 €.

Es ist die erste Rechnung in meinem Leben, die ich nicht bezahlen werde. Überhaupt: Zahlen für etwas, dass man ausdrücklich gar nicht wollte? Vom Beamten Josef Roth habe ich nie wieder etwas gehört. Es gab auch keine Mahnungen seitens der 'Sigmund Freud'-Klinik mehr. Mein Gott, die Sache stinkt zum Himmel ...

Am 30. Juli 2007 klingelte um 10:02 Uhr mein Handy. Es war jemand von der 'Sigmund Freud'-Klinik, was ich am Display erkannte: 0316/2191-2320. Obwohl ich Klinik und Behörden mehrfach deutlich darauf aufmerksam gemacht habe, dass ich auf schriftliche Kommunikation (als Beweismittel) bestehen muss und Telefonanrufe nicht beantworten werde, ignorierte das die Klinik. Warum? Warum konnte sie die Anfrage nicht schriftlich formulieren? Warum wurde keine Nachricht auf der Mailbox hinterlassen? Es gab keinen weiteren Versuch, mich zu erreichen.

Eine Beschäftigte der 'Freud'-Klinik, deren Namen ich nicht nennen werde, schickte mir am 12. August 2007, nachdem sie meinen Bericht gelesen hat, eine Art von Fragenkatalog, was meine beiden Aufenthalte in der Klinik betraf. Die Qualität der Fragen drückt aus, dass mir hier eine Expertin geschrieben hat und ich nie die Behandlung bekommen habe, die möglich gewesen wäre. Hier sind die Fragen - versehen mit meinen Antworten:

Vorzeitige Entlassungen sind möglich, wenn ein Patient die notwendigen Behandlungsmethoden strikt verweigert ...

Anmerkung: Der 1. und 2. Spitalsaufenthalt waren unterschiedlich. Im November 2005 habe ich um Hilfe gebettelt. Ich wollte nicht ins 'Nichts' entlassen werden. Stattdessen erfolgten stundenlange Gewalt- und Morddrohungen. Beim 2. Mal, im Dezember 2006, habe ich mich bereits im LKH (Landeskrankenhaus) gegen eine Einweisung in die 'Freud'-Klinik gewährt, die völlig ignoriert wurde. Als ich später eingesperrt war, habe ich mich allem gefügt, um Gewaltanwendung zu vermeiden. Eine Behandlung gab es beim 2. Mal überhaupt nicht (von Blutdruckmessen durch die Schülerin einmal abgesehen).

... oder in grober Weise gegen die Hausordnung verstößt.

Anmerkung: Die einzigen, die gegen die Hausordnung verstossen haben, waren Dr. Peter Schwarzl & Team und Patient Ludwig Seerainer im November 2005. Wenn man auf der 'geschlossenen' Station eingesperrt ist, spielt die Hausordnung auch keine Rolle. Ich bin ein sehr ruhiger, freundlicher und sachlicher Mensch.

Hat man aus ärztlicher Sicht mal eine Verlegung auf diese Station in Erwägung gezogen?

Anmerkung: Beim ersten Mal war ich nur auf der Schwarzl-Station. Mich hat immer gewundert, wo sich wohl all die depressiven Patienten aufhalten. Sicher gibt es dafür auch in der 'Freud'-Klinik spezielle Stationen, auf die ich aber nie kam. Im Dezember 2006 war ich zunächst auf Station 'PS34', und wurde dann aus heiterem Himmel und ohne Erklärung auf die Schwarzl-Station ('PS32') verlegt. Die spätere schriftliche Begründung, dass diese Station besser zu meinem Niveau passe, war eine einzige Beleidigung. Besprochen wurde gar nichts mit mir.

Hat man mit Dir mal darüber gesprochen, dass eventuell eine Möglichkeit bestünde, Dich auf die Station 'PS14' zu verlegen?

Anmerkung: Niemals. Hätte ich einen regelmäßigen psychologischen Ansprechpartner gehabt, Hilfe bei den Behördengängen bekommen und das Heizgeld gehabt, wäre alles nie so weit gekommen.

Hat man Dich überhaupt darüber informiert, welche Einrichtungen für Dich in diesem Klinikum zur Verfügung stehen?

Anmerkung: Bin nicht sicher, was Du mit 'Einrichtungen' meinst. Andere Stationen? Über andere, besser geeignete Station wurde ich weder bei meinem ersten noch bei meinem zweiten Aufenthalt informiert. Falls Du mit 'Einrichtungen' Therapien meinst, ja, bei meinem ersten Besuch hatte ich Sport-, Ergo- und Kochtherapie. Beim zweiten Aufenthalt nichts dergleichen.

Hat man Dich ordentlich über Kosten- und Kostenübernahme und die Möglichkeiten von Antragsstellungen aufgeklärt?

Anmerkung: Niemals! Weder beim ersten noch beim zweiten Aufenthalt.

Gab es von Seiten des Klinikums bei Deiner Entlassung überhaupt irgendwelche Weiterbehandlungsvorschläge, irgendein Dokument aus dem hervorgeht, wie Du ärztlich behandelt worden bist und weiter behandelt werden solltest bzw. könntest?

Anmerkung: Beim ersten Mal bekam ich eine Busfahrkarte und ein kopiertes Blatt Papier, auf der mir der Weg zur Obdachlosenunterkunft beschrieben wurde. Keine wohnungserhaltenden Maßnahmen! Keine Diagnose! Kein Arztbrief! Beim zweiten Mal bekam ich einen Arztbrief mit einer abenteuerlichen Diagnose, die mir noch von keinem Arzt zuvor gestellt worden ist. In diesem Arztbrief wird mein Aufenthalt bestätigt und angemerkt, dass meine Entlassung auf eigenen Wunsch hin erfolgte und dass ich gleich zur Arbeit gehen wolle. Das ist korrekt. Weiter steht geschrieben: 'Zu diesem Zeitpunkt ist Hr. Schubert von Suizidgedanken deutlich distanziert und zukunftsorientiert. Wir empfehlen nervenärztliche Kontrollen bei Bedarf.' Wie jeder nachvollziehen kann, hatte ich Panik vor einem Wiedersehen mit Dr. Peter Schwarzl. Ich wollte nur weg von dieser Station. Nichts war geklärt - wie auch? Nicht, wie ich meine Wohnung beheizen soll und auch mit dem Wohngeld hat mir niemand geholfen. Die Gründe für meinen Suizidversuch waren in keiner Weise verschwunden.
In dem Arztbrief werde ich abschließend noch aufgeklärt, dass ich bei Beschwerden wieder die Klinik aufsuchen sollle und dass die Mißachtung ärztlicher Anweisungen meinen Gesundheitszustand negativ beeinflussen können. Dazu kann ich nur anmerken, dass mich die emotionale Folter von Schwarzl & Team im November 2005 gesundheitlich bereits negativ beeinflusst hat.


Gab es Unterlagen, Berichte oder Atteste die Du einem Arzt für die Nachbehandlung bzw. Weiterbetreuung nach der Entlassung vorlegen konntest, und auch vorgelegt hast?

Anmerkung: Es gab nur diesen einen, nichtssagenden Arztbericht. Ich hatte seit meiner Entlassung keinerlei Nachbehandlung, musste mit allen Problemen allein klar kommen und hatte nur die Unterstützung meiner Helfer, die für die Verbreitung dieser Webseite gesorgt haben. Einmal im Monat gehe ich zu meinem Hausarzt, der mir mein Magen- und Schilddrüsenmedikament verschreibt.

Wie sah oder sieht überhaupt die psychologische Nachbetreuung nach der Entlassung aus dem Klinikum aus?

Anmerkung: Ich erfahre keinerlei Nachbetreuung. Was ich alles versucht habe, steht im Detail alles in meinem Bericht. Bin vollkommen allein auf mich gestellt und komme damit nicht klar. Es ist sicher nachvollziehbar, dass mein Vertrauen in Grazer Ärzte und Organisationen, die mir nach den abscheulichen Vorkommnissen auf der Schwarzl-Station konsequent nicht geholfen haben, weitestgehend zerstört ist und ich somit ein weiteres Problem habe. Dr. Peter Schwarzl hat wirklich ganze Arbeit geleistet.
Zehn Monate nach Antragstellung ist mir jedoch Anfang August 2007 Wohngeld bewilligt worden, was zu einer finanziellen Entspannung geführt hat und ich aus meiner verschimmelten Wohnung ausziehen konnte.


Hat Dir das Klinikum Adressen von Therapeuten genannt oder empfohlen, die Du nach Deiner Entlassung hättest aufsuchen können?

Anmerkung: Beim ersten Mal die Obdachlosenunterkunft; beim zweiten Mal nichts. Kein einziger Therapeut wurde mir empfohlen. Die Organisationen, die ich angeschrieben und um Hilfe gebeten habe, habe ich mir aus dem Internet gesucht. Bei Psychologen habe ich nie angefragt, weil man mir wiederholt mitgeteilt hat, dass man die bezahlen müsse (hoher Eigenanteil). Dazu fehlt mir natürlich das Geld.

Hast Du in Deinem psychisch-labilen Zustand vielleicht Anspruch auf häusliche Betreuung, vielleicht stundenweise?

Anmerkung: Ich arbeite 25 Stunden pro Woche und hätte psychologische Betreuung (Gespräche, Ratschläge etc.) dringend benötigt, aber in erster Linie Hilfe bei den Schikanen der Behörden. Da habe ich immer und immer wieder um Hilfe gebeten - nichts ist geschehen! Im 'Beratungszentrum Granatengasse' hatte ich im Juli 2006 mein letztes Gespräch mit dem Psychologen Josef Haider, der mir seinerzeit sagte, dass er nicht wisse, was er weiterhin für mich tun könne. Ich könne aber seinen Nachfolger aufsuchen, wenn es denn nötig sei. Darauf habe ich verzichtet, nachdem mir niemand geholfen hat, gegen Dr. Peter Schwarzl vorzugehen. Das 'Beratungszentrum' gehört ja zur 'Sigmund Freud'-Klinik, ist eine Außenstelle und da unterstützt man sicher den Kollegen Schwarzl - und nicht mich. Wie schon erwähnt: Mir fehlt jetzt einfach das Vertrauen.
Häusliche Betreuung ist sicher nicht notwendig.


Hat die Gebietskrankenkasse Dir ausreichend Informationsmaterial zukommen lassen, hast Du es beantragt?

Anmerkung: Nein! Ich habe auch nichts beantragt, weil ich davon heute zum ersten Mal höre.

Hat man Dich überhaupt einmal darüber aufgeklärt, welche Hilfen und Möglichkeiten Du als psychisch kranker Mensch, und unter welchen Voraussetzungen, beanspruchen bzw. beantragen kannst?

Anmerkung: In der 'Freud'-Klinik niemals. Teilweise am Anfang im Beratungszentrum Granatengasse. Welche Erfahrungen ich mit 'ProMente', der 'Wohnplattform' oder dem 'Beratungszentrum' gemacht habe, steht detailliert in meinem Bericht.

Hast Du die Gebietskrankenkasse mal befragt, welche Behandlungsmöglichkeiten für Dich außerhalb von Graz bestehen; nach Kostenübernahme gefragt?

Anmerkung: Nein! Davon wusste ich nichts. Ich werde vermutlich auch zeitlich nicht in der Lage sein, vor der Arbeit noch in andere Städte zu fahren. Aber auf so eine Idee bin ich nie gekommen. Davon höre ich heute zum ersten Mal. Man hat ja nicht mal meine dringende Bitte erhört, mich nicht in die 'Freud'-Klinik einzuweisen (sondern stattdessen ins LKH oder zu den 'Barmherzigen Brüdern'). Selbst beim Erstellen der Patientenverfügung wurde mir immer nur mitgeteilt, dass ich trotzdem immer damit rechnen müsse, wieder in die 'Freud'-Klinik eingewiesen zu werden. Eine furchtbare, zutiefst menschenverachtende Drohung nach den Vorkommnissen im November 2005.

Hat Dich überhaupt eine Behörde oder Institution mit ausreichend Informationsmaterial (Broschüren, Mappen) versorgt?

Anmerkung: Eine Behörde niemals! Die 'Freud'-Klinik natürlich auch nicht! Anfangs hat mir das 'Beratungszentrum Granatenkasse' einige Broschüren mitgegeben. Ich denke, dass ich mittlerweile alle in Graz in Frage kommenden Organisationen aufgesucht oder angeschrieben habe. Das Ergebnis bzw. die Reaktionen stehen detailliert in meinem Bericht.

Fazit: Auch ohne die kriminellen Aktivitäten seitens des Oberarztes Peter Schwarzls und des diensthabenden Pflegepersonals am 24. November 2005, scheint in meinem Fall wenig so abgelaufen zu sein, wie es korrekt hätte sein müssen.

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Mit dem Wohngeld, dass ich im Sommer 2007 erhalten habe, konnte ich -rechtzeitig zum Winter 2007/08- aus meiner Schimmelwohnung ausziehen und in eine andere umziehen. Die jetzige Wohnung ist sehr schön [Video). Die mit im Haus lebenden Vermieter kümmern sich rührend um alles. Es gibt keinen Schimmel und die Heizung funktioniert einwandfrei. Der Mietpreis ist mehr als fair. Schulden habe ich keine mehr, aber natürlich auch keinerlei Ersparnisse, was kein angenehmes Gefühl ist. Eine Rückkehr nach Deutschland musste ich ausschließen. Dafür fehlt das Geld auch weiterhin. Gesundheitlich geht es jedoch weiter bergab. Dazu mehr auf der nächsten Seite.

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