Michaels Reisetagebuch - Michael Schubert berichtet in seinem Erfahrungsbericht über schwere Missstände in Graz/Österreich



Inhalt:
I. Ankunft in Graz
II. Erste Schikanen der Grazer Behörden
III. Drohende Eskalation
IV. Erschreckende Erlebnisse in der 'Sigmund Freund'-Klinik
V. Wer ist der dicke Mann?
VI. Neuer Suizidversuch
VII. Vertuschung und Abstrafung
VIII. Richtung Winter
IX. Mangelndes Vertrauen
X. Krankheiten und Schmerzen
XI. Epilog
Bilder meiner Wohnung
Schauerliches aus der österreichischen Presse
Stimmen der Leser     Häufig gestellte Fragen
E-Mails an Politiker, Medien & Hilfsorganisationen (diese Seite ist aufgerufen) 1-2-3

Abgeordneter Gregor Gysi (Die Linke), MdB
'Wenn Sie so krank sind ...'


- Stundenlange Todes-/Morddrohungen in der 'Sigmund Freud'-Klinik (November 2005)

- Ich muss operiert werden. Höchstwahrscheinlich zweimal. Von mir wird verlangt, dass ich diese OPs in einer Stadt durchführen lasse, in der ich die o.g. Erfahrungen gemacht habe, in der mir niemand geholfen hat: Staatsanwaltschaft, Patientenanwalt, Patientenombudsfrau, Qualitätsbeauftragte, Ärztekammer, KAGes, Gesundheitsminister Hirt, Hilfsorganisationen; alle haben weggeschaut - niemand hat mir geholfen. Und ich soll das Vertrauen besitzen, mich in dieser Stadt einer Operation zu unterziehen!

- Gysi spricht von der "gesetzlichen Krankenversicherung", die meine Behandlung in Deutschland finanzieren soll. Ich bin doch in Deutschland gar nicht versichert und die österreichische Versicherung zahlt mir doch keine OP in Deutschland inkl. Transport!

- Ich habe zunehmende Magenschmerzen, die eine Gastroskopie erfordern und Depressionen.

- Jahrelange Schikanen der Grazer Sozialbehörden.

- 1 1/2 Winter in einer bitterkalten, verschimmelten Wohnung ohne WC-Spülung.

- In der Folge zwei Suizidversuche (November 2005/Dezember 2006).

- Deutsche Botschaft in Wien, das Auswärtige Amt in Berlin und der Petitionsausschuss haben mich vollkommen im Stich gelassen, haben jegliche Hilfe verweigert!

- Mit einem Gehalt von damals € 811,20 kann ich nicht nach Deutschland zurückkehren. Was ist mit meinem Hausrat? Den Fahrtkosten? Einer Wohnung in Deutschland? Der Kaution? Bin ich überhaupt sozialversichert? Keine Frage wurde bis heute beantwortet!

Und Dr. Gregor Gysi kann nicht recht recht nachvollziehen, worin meine Schwierigkeiten liegen!!! Dieser blitzgescheite Mann, bekannt aus Politik und zahlreichen TV-Talkshows, schreibt in seinem Schlußsatz nochmals, er habe nicht verstanden, worin meine Schwierigkeit liegen! Erst dauerte es eine Weile, bis ich den Inhalt dieser Mail begriffen habe - und danach war mir nur noch zum Heulen zu Mute! Ich habe Gregor Gysi meinen Bericht zugeschickt (in Kurz- und Langfassung); dazu einen erläuternden Brief. Ich habe die Hölle erlebt, Herr Gysi! Kann die traumatischen Erlebnisse vom November 2005 nicht vergessen! Verstehen Sie jetzt?

Ich habe schon als Kind gelernt, den Mund erst aufzumachen, wenn ich nachgedacht habe. Kann es sein, dass Sie mir Ihre Mail geschickt haben, ohne ein Wort meines Berichts gelesen zu haben?


Abgeordnete Monika Griefahn (SPD), MdB
... zuständig für den Landkreis Harburg, in der sich meine Heimatstadt Buchholz befindet

Als ich Anfang der 1990er Jahre im Hauptamt des Buchholzer Rathauses als Protokollführer arbeitete, begrüßte mich SPD-Politikerin Monika Griefahn per Handschlag. Sie wird sich daran nicht mehr erinnern, aber ich. Sie ist Abgeordnete des Landkreises Harburg, in dem sich meine Heimatstadt Buchholz befindet, in die ich zurück möchte.

Mindestens 4x -vermutlich öfter- haben Bekannte von mir oder ich selbst Monika Griefahn in den letzten Jahren angeschrieben und um Hilfe gebeten. Sie hat kein einziges Mal geantwortet! Keine Silbe! Nichts! Bis jetzt. Griefahn belässt es bei allgemeinen Ratschlägen und wird nie konkret. Als ich hingegen konkret nachgefragt habe, was sie denn damit meint, dass ich ein 'Recht auf eine Unterkunft' habe, blieb die Antwort aus. Ist das eine Obdachlosenunterkunft oder eine Wohnung? Normale Frage, die man doch -nachvollziehbar- gern beantwortet haben möchte, oder? Monika Griefahn schreibt, dass ich mich an die Botschaft, an das Auswärtige Amt und an den Petitionsausschuss gewendet habe; geht jedoch mit keiner Silbe darauf ein, warum mir von dieser Stelle jegliche Hilfe verweigert wurde. Griefahn schreibt, dass ich ein Recht auf medizinische Versorgung habe; bleibt aber unkonkret, wie ich Graz verlassen kann und was mit meinem Hausrat wird, meiner Kleidung, meinem Geschirr, meinen Büchern etc.

Griefahn hat gelesen, dass ich Zweifel hätte, nach Deutschland zurückzukehren. Darf ich diese Zweifel und Ängste angesichts der Massenarbeitslosigkeit und zunehmender Verarmung der Bevölkerung nicht haben?


Sie schreibt, der österreichische Staat kann den Transport des Hausrates bis zur Grenze finanzieren. Kann heisst nicht muss. Mit keinem Wort schreibt sie, was denn mit meinem Hausrat an der Staatsgrenze passiert. Welche Zieladresse schreibe ich auf die Umzugskartons? Buchholz liegt 900 km von der deutsch-österreichischen Staatsgrenze entfernt.


Fast schon peinlich: Monika Griefahn liest in meinem Bericht, dass ich wiederholt Kontakt mit dem deutschen Honorarkonsul in Graz, Dr. Wolfgang Leitner, gesucht habe und ihn um Hilfe bzw. ein Gespräch gebeten habe. Hat sie nicht gelesen, dass dieser mir niemals geantwortet hat? Im letzten Absatz wird Griefahn regelrecht frech:


Obwohl der Honorarkonsul auf meine mehrfache Bitte nach einem Beratungsgespräch nie geantwortet hat, soll ich es wieder versuchen? Wie oft noch, Frau Griefahn? Warum antwortet der Honorarkonsul nicht? Welche Gründe hat er? Sie leben in Berlin, Frau Griefahn: Statt mir eine Adresse mitzuteilen, die ich schon ewig kenne, frage ich mich: Warum rufen Sie nicht mal kurz beim Auswärtigen Amt bzw. beim Petitionsausschuss an, fragen nach, warum mir nie geholfen worden ist? Warum fragen Sie nicht mal beim Honorarkonsul nach, warum ich bei ihm keinen Termin bekomme? Das muss doch Gründe haben!

Monika Griefahn betont, dass ich aktiv an meiner Rückkehr nach Deutschland mithelfen solle. Seit August 2005 kämpfe ich jeden Tag(!) gegen Windmühlen und bin mittlerweile körperlich vollkommen am Ende. Der Hinweis, ich müsse mir helfen lassen, obwohl ich um Hilfe gewinselt habe, ist eine kapitale Unverschämtheit! Lesen Sie einfach meine Seiten! Da sehen Sie, was ich alles unternommen habe - und da lesen Sie auch gleich die Reaktionen. Auf diverse, konkrete Nachfragen hat Monika Griefahn nicht mehr geantwortet! Vielleicht bezeichnete sie meine Anfrage als "Ballast", der "in Säcken entsorgt gehört", wie sie gegenüber der 'Süddeutschen Zeitung' formulierte.

Es ist doch selbstverständlich, dass ich mich aktiv beteilige, so es meine Gesundheit zulässt. Doch nach den schrecklichen Erfahrungen mit den Grazer Behörden ist es doch nachvollziehbar, dass ich jetzt höchsten Wert auf konkrete, nachvollziehbare Informationen legen muss. Doch die bleiben bisher aus. Konsequent.

Im Berliner Bundestag werden Gesetze beschlossen. Es kann doch nicht angehen, dass weder Monika Griefahn noch irgendwer anderes in der Lage sind, mir konkrete und verläßliche Angaben zu machen, was mich nach meiner Rückkehr in Deutschland genau erwartet. Irgendjemand muss das doch wissen. Und was ist, wenn -wie in meinem Fall- Botschaft, Auswärtiges Amt und Honorarkonsul trotz mehrfacher Bitte keine Antworten geben (wollen)? Was muss ich dann tun?

Am selben Tag erreichte mich die folgende E-Mail aus dem Büro des Abgeordneten Kurt Bodewig (SPD). Was soll ich ihm antworten?


Die Reaktionen von weiteren deutschen Bundespolitikern und TV-Sendern stehen auf den Folgeseiten.


Sigrid Binder, Gemeinderätin und Klubobfrau der Grünen; Graz:
'... werde ich mich an die Polizei wenden'

Datum: Sun, 12 Nov 2006 16:58
Von: michael.schubert AT networld.at
An: sigrid.binder@gruene.at
Betreff: Meine Erlebnisse in Graz

Sehr geehrte Frau Binder,
da ich kein Österreicher bin, kann ich Ihre Partei leider nur auf Kommunalebene wählen.
Das ist auch der Grund, warum ich mich heute an Sie wende.
Ich bitte Sie einfach, die folgenden Seiten zu lesen:
http://www.graz.coolix.com
Mir ist bewusst, dass es sich um eine ganze Menge Text handelt, aber ich habe schon etliches weggelassen. Mir ist es in erster Linie wichtig, dass der Inhalt bekannt wird. Herzlichen Dank für Ihre Zeit & liebe Grüße
Michael Schubert

Reaktion: Keine - auch nicht auf meinen Abschiedsbrief hin, den ich ihr am 22. Dezember 2006 zugeschickt hatte.

Unter dem Betreff 'Warum haben Sie nicht geantwortet?', hat eine Bekannte von mir Sigrid Binder am 8. März 2007 eine E-Mail geschickt:

Jetzt folgte eine Reaktion: Herr Schubert hat mir voriges Jahr ein Schreiben geschickt (liegt bei mir auf),in dem er keineswegs um Hilfe gebeten hat, noch eine wie immer geartete Frage gestellt hat, noch ein Problem aufgerissen hat1) oder Ähnliches, was mich veranlasst hätte zu antworten.
Im Jänner bekam ich plötzlich ein Schreiben von Herrn Schubert, den ich persönlich nicht kenne2), mit dem Hinweis, sich das Leben nehmen zu wollen. Ich habe mich sofort mit der 'Sigmund-Freud'-Klinik in Verbindung gesetzt3), ebenso mit der Therapiestelle, bei der Herr Schubert in Behandlung war4) und letztlich auch mit der Polizei5), um zu verhindern, dass Herr Schubert realisiert, was er angekündigt hat.
Ein weiteres Schreiben habe ich nicht mehr erhalten.6)
Ich fordere Sie auf, ihre beleidigenden Unterstellungen und Angriffe sofort zu beenden. Sollte Ihr E-Mail Terror weitergehen, werde ich mich an die Polizei wenden.7)
Sigrid Binder


Ich gebe zu, ich habe diese E-Mail zweimal lesen müssen, bevor ich realisiert habe, was Sigrid Binder da schreibt - den letzten Satz sogar zehnmal. Anmerkungen:
1) Die genannte E-Mail vom 12. November 2006 steht oben. Sigrid Binder ist ernsthaft der Meinung, mit der Mail unter Angabe der Angabe dieser Webseite habe ich kein Problem aufgerissen!!!
2) Korrekt! Aber für eine Persönlichkeit in der Politik dürfte es nicht ungewöhnlich sein, auch mal von Unbekannten angeschrieben zu werden. Ich habe sie als Sympathisant grüner Politik angeschrieben und als Parteivertreterin einer angeblich sozialen Politik, die sich auch für Menschenrechte einsetzt.
3) Mit mir hat sie nicht gesprochen und ich wurde auch über keinen Anruf von ihr unterrichtet. Auch nicht nach meiner Entlassung: Niemals hat sie oder ein Mitarbeiter mit mir Kontakt aufgenommen. Weder per Brief noch per E-Mail oder Telefon! Nach den beschriebenen Vorkommnissen auf Dr. Schwarzls Station wäre es sicher normal gewesen, sich auch bei mir direkt zu erkundigen. Ich erkundige mich doch auch nicht beim Vergewaltiger nach dem Befinden der vergewaltigten Frau, oder?
4) Seit Anfang Juli 2006 (fünf Monate vor dieser Mail) war ich in keiner Therapie mehr.
5) Kann ich weder bestätigen noch dementieren.
6) Eine Mail wurde nicht beantwortet und auch nicht mein Abschiedsbrief vom 22. Dezember 2006. Wie oft soll ich denn noch schreiben?
7) Eine einzige Mail wird als E-Mail-Terror bezeichnet! Eine sachliche Nachfrage! Die kritische Bemerkung, dass sie es nicht verstehe, dass man mit einem Menschen in Not absolut keinen Kontakt aufnimmt, wird als beleidigende Unterstellung und Angriff bezeichnet. Der Gipfel: Drohung mit der Polizei!
Frau Binder: Lassen Sie Beate in Ruhe; sie hat das für mich getan. Mir können Sie mit der Polizei drohen. Und noch etwas: Wie Sie zunächst gar nicht reagieren und dann so, hinterlässt ein befremdliches Gefühl.

Erst recht wenn man die Zeitung 'Der neue Grazer' am 29. März 2007 aufschlägt. Da steht auf Seite 4: Die Grazer Grünen starten Mitte April 2007 die Kampagne 'Raus aus der Armut': 'Wir werden in die Bezirke gehen, Veranstaltungen abhalten, Gespräche führen, Armut aktiv bekämpfen helfen', betont Klubobfrau Sigrid Binder. Tja - und seit kurzer Zeit ist Binder auch noch Mitglied des Menschenrechtsbeirates der Stadt Graz. Hört sich doch gut an, oder?

Der Peinlichkeit noch nicht genug: Erst Monate später, im Mai 2007, habe ich davon erfahren, dass Sigrid Binder diese Mail wortgetreu -also als kopierten Textbaustein- an mindestens zwei weitere Personen geschickt hat, die sie für ihr Nichtstun kritisierten - also inklusive Polizei-Drohung. Wahrscheinlich hat sie den Inhalt gar nicht zur Kenntnis genommen, sondern gleich kopiert, eingefügt und auf 'Senden' geklickt.

Später hatte ich mich nochmals an das Büro der Grünen gebeten und mich erkundigt, ob die Möglichkeit rechtlicher Unterstützung gegen Dr. Schwarzl bestünde. Mir wurde der Rechtsanwalt Dr. Klaus Kocher in der Sackstraße 36 empfohlen, den ich noch am gleichen Tag anschrieb. Er hat nie geantwortet.


Caritas, Graz:
Kaltschnäuzige Antwort


Reaktion: Keine!

Eine Bekannter hakte bei der 'Caritas' nach und fragte, warum mir nicht geholfen wurde. Die Antwort kam am 23. März 2007 von Herrn Gerhard Hofbauer (Foto). Er ist verantwortlicher Leiter der Sozialberatung. Auszug:

Selbstverständlich steht Hrn. Schubert die Tür zu Hilfeleistungen der Caritas weiterhin offen ... Wir hoffen, dass wir dazu beitragen können, dass sich die Situation von Hrn. Schubert in sozialer und in persönlicher Hinsicht verbessert. Allerdings möchten wir betonen, dass Hr. Schubert dazu bereit sein muss, die ihm angebotenen Hilfsleistungen auch anzunehmen. Wir führen keine Maßnahmen gegen den Willen eines Hilfesuchenden durch.

Mit welcher Kaltschnäuzigkeit solche Antworten kommen! War ich nicht am 9. November 2006 bei Frau Lilleg, um ihre Rechtsberatung in Anspruch zu nehmen? Sie hat mich nicht einmal angehört, obwohl ein Termin vereinbart war! Sie sei nicht zuständig - und das war's! Und als ich am 22. Oktober 2006 die Sozialberatung der 'Caritas' (also Gerhard Hofbauer!) um einen Termin bat, gab es -bis heute- keine Antwort (siehe oben). Natürlich entschuldigt sich Hofbauer nicht und nimmt auch mit keiner Silbe Stellung, warum er bzw. seine Mitarbeiter nicht geantwortet haben. Stattdessen wird wieder alles so verdreht, dass die Organisation/Behörde mit weißer Weste dasteht, stets fehlerlos arbeitet und der Mensch in Not den 'Schwarzen Peter' aufgedrückt bekommt.


Ernst Mauritz, Kurier; Wien:
... würde ich glauben, dass es sich 'nicht mehr auszahlt', würde ich Ihnen nicht noch schreiben, sondern früher nach Hause gehen

Meine Panik vor einem neuen kalten Winter in meiner verschimmelten, unbeheizten Wohnung wuchs ins Unermessliche. Ich wusste einfach nicht mehr weiter. Den Redakteur Mauritz hatte ich anonym per E-Mail um Hilfe gebeten. Seine Antwort:

Fri, 27 Oct 2006 - 18:32
Von: "Ernst Mauritz" Ernst.Mauritz@kurier.at
An: "w3456w AT yahoo.de"

Sehr geehrter Mailschreiber,
entschuldigen Sie bitte, dass die Antwort etwas gedauert hat, aber durch die Feiertagswoche sind einige Kollegen auf Urlaub. Ich kann Sie gut verstehen und ich muss ehrlich sagen, auch ich weiß momentan nicht, welche konkrete Hilfe ich Ihnen anbieten könnte. Aber ich denke mir, vielleicht findet sich mit Hilfe des Arbeitsamtes doch noch eine Arbeit? Anmerkung: Trotz Teilzeitbeschäftigung habe ich mich beim AMS als arbeitssuchend registriert. Es gab in fast zwei Jahren nur zwei Callcenter-Angebote: Für eines benötigte ich ein Auto; das andere war auch nur eine Teilzeitbeschäftigung, die mit meinen jetzigen Arbeitszeiten nicht harmonierte. Vielleicht dann, wenn Sie die Beamten dort hartnäckig auf Ihre schwierige Lage aufmerksam machen? Anmerkung: Nicht mal mein Suizidversuch hat die Beamten zu irgendetwas bewegen können. Oder was ist, wenn Sie direkt an den Landeshauptmann schreiben? Anmerkung: Landeshauptmann Voves habe ich dann ebenfalls angeschrieben und am 14. November 2006 folgenden Brief erhalten: 'Bezug nehmend auf Ihr E-Mail darf ich Ihnen im Auftrag von Herrn Landeshauptmann Mag. Franz Voves mitteilen, dass wir Ihr Ansuchen hinsichtlich einer finanziellen Unterstützung zuständigkeitshalber an Herrn 2. Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Kurt Flecker, mit der Bitte um dringende Bearbeitung, weitergeleitet haben ... Sobald wir nähere Informationen haben, ob eine finanzielle Unterstützung aus dem Sozialressort des Landes Steiermarks möglich ist, wird mit Ihnen wieder Kontakt aufgenommen. Wir bitten zwischenzeitlich um etwas Geduld.' Monate, fast ein Jahr musste ich warten! Die SPÖ hat ja im Wahlkampf immer von Fairness, Gerechtigkeit gesprochen - ich weiß schon, da kommt wahrscheinlich nicht viel heraus, aber einen Versuch wäre es doch wert. Anmerkung: Kurt Flecker hat nicht mal auf meinen Brief vom 17.4.07 geantwortet! Ohne Sie näher zu kennen, habe ich schon das Gefühl, dass irgendwie ein Neustart möglich sein müsste Anmerkung: Schöne Worte! Vielleicht in meinem nächsten Leben. Die Voraussetzungen sind ja nicht so schlecht - Sie trinken nicht, sind nicht süchtig - das ist ja schon etwas. Anmerkung: Wenn da nur meine Nationalität nicht wäre ...

Haben Sie schon mit dem Pfarrer Wolfgang Pucher vom Vinzidorf geredet? Anmerkung: Das Vinzidorf ist eine Obdachlosenunterkunft! Der kann Sie doch nicht einfach wegschicken? Vielleicht gibt es irgendwo eine vorübergehende Wohnmöglichkeit, die kostengünstig ist. In der Sie -auch finanziell- Kraft holen können um nach einiger Zeit dann einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen? Ich kann Ihnen anbieten, z. B. bei Pfarrer Pucher anzurufen, einen Gesprächtermin vermitteln. Oder bei der 'Caritas', wenn Sie wollen.
Ich bin kommende Woche auf Urlaub, danach wieder erreichbar. Würde ich glauben - so wie Sie schreiben - dass es sich 'nicht mehr auszahlt', würde ich Ihnen nicht Freitagabend noch schreiben, sondern früher nach Hause gehen. Ich glaube aber, dass es sich auszahlt. Ich kann es wie gesagt gut verstehen, dass Sie in dieser Situation an Selbstmord denken. Das täte ich genauso. Aber vielleicht kommt nach 150 erfolglosen Bewerbungen eine erfolgreiche. Anmerkung: Inzwischen sind es fast 250... Die haben mich ein Vermögen gekostet. Geld, das mir beim Heizen fehlt. Und vielleicht kommt einmal eine Situation, wo es einen anderen Menschen gibt (Ihre Kinder, später die Enkelkinder, ein Freund, ein Bekannter), der IHRE Hilfe braucht - wenn Sie sich umbringen, können Sie diese Hilfe nicht mehr leisten. Anmerkung: Kinder habe ich nicht und viele Freunde, denen ich zur Seite stand, melden sich nicht mehr, weil ich mehrere Suizidversuche hinter mir habe. Das macht nicht so beliebt.
Mit lieben Grüßen aus Wien
Ernst Mauritz

Reaktion: Am selben Abend habe ich noch geantwortet und geschildert, wo ich schon überall gewesen bin und habe daraufhin nie wieder etwas von Ernst Mauritz gehört.
Pfarrer Wolfgang Pucher habe ich ebenfalls gemailt und eine Antwort von seiner Mitarbeiterin, Frau Mathilde Unterrieder bekommen. Sie bat mich in die Pfarre 'Schutzengel' zu gehen, wo ich von Frau Eva Riegler Anfang November 2006 € 50 bekam, die mein Vegetieren verlängert haben, aber zu keiner fundamentalen Änderung meiner Situation geführt hat. Als es immer kälter wurde und schließlich auch die Spülung meines WC versagte, schrieb mir Mathilde Unterrieder folgende Mail:


Mathilde Unterrieder, VinziHelp-Obfrau von Pfarrer Pucher; Graz:
Keine Transportmöglichkeit

Datum: Thu, 16 Nov 2006 15:13
Von: Mathilde Unterrieder vinzi.unterrieder@24on.cc
An: michael.schubert AT networld.at

Lieber Herr Schubert!

Ich kann ganz gut verstehen, dass Sie verzweifelt sind. Trotzdem kann ich Sie nur darin bestärken, die ganz, ganz kleinen positiven Schritte nicht zu übersehen, auch nicht die ganz kleinen Hilfen und netten Begegnungen. Und wenn möglich nicht zu verzweifeln, das ist nicht die Lösung. Aber ich möchte Ihnen keine Lehren erteilen, das steht mir nicht zu! Wenn ich einen kleinen positiven Schritt für Sie weiß melde ich mich wieder!

lgr. M. Unterrieder

Reaktion: Keine mehr. Drei Tage vorher fragte sie noch an: 'Brauchen Sie vielleicht einen Öltank von 130 Litern, ich würde schauen, dass wir den befüllen können, das Öl würde dann doch einige Monate reichen.' - Da ich kein Auto hatte und niemanden vor Ort habe, der mir beim Transport hätte helfen können, konnte ich auf dieses Angebot nicht zurückgreifen.


Karin Schimpel, Graz-Gösting:
'... oder glaubst Du, ich lasse Dich hängen?'

Datum: Thu, 7 Jul 2005 - 10:18
Von: Karin.schimpel@gmx.at
An: Michael Schubert
Betreff: Stress, Umzug, Graz

Lieber Michael!
Ich weiss, was Stress ist, ich war jahrelang mit einem Selbständigen verheiratet, hatte über 10 Jahre nichts als Stress, darum versuche ich auch, mein Leben jetzt so ein zu teilen, das es so wenig Stress wie möglich gibt, weil ich nicht mehr anders kann.
Diese ganzen Jahre mit der Firma + den ganzen Verwandten und der Religion haben mein Nervenkostüm genug ruiniert, ich will auch noch was von meinem Leben haben außer einem Herzinfarkt (an dem meine Schwiegermutter mit 51 Jahren starb).
Das Du jetzt Stress hast, ist klar, aber so hart das jetzt von meiner Seite klingt, da musst Du jetzt durch, Michael.
Du hast in Graz mich, ich werde Dir helfen, so viel es geht, es gibt sehr nette Leute in Graz und ich denke, Du wirst Dich hier wohlfühlen. Und es gibt für alles eine Lösung, zumindest eine zweitbeste. Oder glaubst Du, ich lasse Dich dann hängen, oder schicke Dich auf die Straße? Ich verstehe ja Deine Existenzängste, ich hatte die jahrelang, als nach dem Tod meines Schwiegervaters (1991) nie ein Geld da war und nach dem Tod meiner Schwiegermutter (1999) hatten wir auch keines. Ich weiss, wie das ist, wenn man kein Geld hat, glaube mir.
Jetzt muss ich langsam weiter, hoffe, Du hattest ein gutes Frühstück!
Viele Grüsse
Karin

Reaktion: Diese Mail (und hundert ähnlich klingende) erhielt ich in Irland einen Monat vor meinem Umzug nach Graz (3.8.05). Anfang September 2005 -nur vier Wochen nach meiner Ankunft in Graz- hat sie mich in höchster Not im Stich gelassen.


Deutsche Botschaft, Wien:
... leider kann ich hier nicht feststellen, wann sich Herr Schubert an mich gewandt hat.

Ich war Ende September 2006 so verzeifelt, dass ich mich an die Deutsche Botschaft in Wien wandte, die für sich im Ausland in Not befindende Deutsche da ist. Ich schrieb folgende Mail:

Datum: Wed, 27 Sep 2006 - 08:37
Von: "Michael Schubert"
Betreff: Bitte um Hilfe
An: info@wien.diplo.de

Sehr geehrte Damen und Herren!

Als deutscher Staatsbürger lebe ich seit August 2005 in Graz/Österreich, nachdem ich zuvor erfolgreich in England (5 Jahre) und Irland (2 Jahre) gelebt habe. Trotz Ersparnissen bin ich schon nach kurzer Zeit in Graz in finanzielle Not geraten. Gesundheitlich geht es mir zunehmend schlechter. Ich leide unter Depressionen und habe in der Grazer 'Sigmund-Freud'-Klinik schlimme Erfahrungen müssen.
Alles was ich hier erlebt habe, steht zusammengefasst auf folgender Webseite:
http://www.graz.coolix.com
Ich bin aus finanziellen Gründen nicht in der Lage nach Wien zu kommen. Gibt es in Graz einen Ansprechpartner?1
Ich brauche dringend Hilfe.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Schubert

Kaum eine Stunde später bekam ich die folgende Antwort. Die Webseite konnte in dieser kurzen Zeit keinesfalls gelesen worden sein. Obwohl ich dort präzise beschreibe, was ich mit den Grazer Behörden und der 'Sigmund Freud'-Klinik erlebt habe, wird mir folgender Rat gegeben:

Von: Kalinowski, Klaus-Peter rk-10-dip@wien.auswaertiges-amt.de
An: Michael Schubert
Wed, 27 Sep 2006 - 09:34

Sehr geehrter Herr Schubert,
für Ihre heutige Mail-Anfrage danke ich Ihnen. In Österreich lebende Deutsche können unter bestimmten Voraussetzungen Leistungen aus dem deutsch-österreichischen Fürsorgeabkommen vom 17.01.1966 in Anspruch nehmen. Bitte wenden Sie sich an das für Sie zuständige Sozialamt in Graz.
Mit freundlichen Grüssen
Im Auftrag
Klaus P. Kalinowski
Deutsche Botschaft Wien
http://www.wien.diplo.de/      Originalmail

Es war das erste Mal, wo mir seitens der Botschaft Hilfe versagt wurde! Kalinowski erwähnt mit keinem Atemzug, dass es in Graz einen deutschen Honrorarkonsul1 gibt, was ich erst viel später -aus purem Zufall- erfahren sollte. Am 22. Dezember 2006 unternahm ich einen Suizidversuch. Vorher schickte ich folgenden, erklärenden Abschiedsbrief an die deutsche Botschaft:

Sehr geehrte Damen und Herren,
Ende September 2006 hatte ich mich in höchster Not und Verzweiflung an Sie gewandt und nur die oben genannte belanglose E-Mail von Herrn Kalinowski als Antwort erhalten.
Ich werde jetzt versuchen, mir mit einer Überdosis an Medikamenten das Leben zu nehmen. Ich bin in den letzten vier Jahren durch schwere Zeiten gegangen, aber hier in Graz habe ich seit meiner Ankunft am 3. August 2005 die Hölle pur erlebt und wurde von den Behörden und Organisationen sowie von der 'Freud'-Klinik regelrecht in den Tod getrieben.
Ich bin gebürtig aus Buchholz/Nordheide bei Hamburg und habe seit dem 3. August 2005 in Graz/Österreich gelebt. Über meine Suizid-Gründe berichte ich auf dieser Webseite. Ich habe mehrere URLs angegeben für den Fall, dass die eine oder andere nicht aufrufbar ist. Mir ist es wichtig, dass die Dinge, die ich in Graz erlebt habe, bekannt werden. Ich bin hier wiederholt bedroht und zutiefst unmenschlich behandelt worden. Schon morgen kann das einem anderen Deutschen passieren. Vielleicht können wir zukünftig dafür sorgen, dass dieses einem anderen Menschen in Not nicht passiert, dass wir endlich aufwachen und zur Menschlichkeit zurück finden. Eine Garantie, diesen Suizid-Versuch zu überleben, habe ich natürlich nicht. Bitte verhindern Sie, dass ich wieder auf die Station 'P32' in der Grazer 'Sigmund-Freud'-Klinik komme. Ich habe teuflische Angst vor Oberarzt Peter Schwarzl und Teilen des Pflegeteams.
In diesem Sinne - herzliche Grüße!
Michael Schubert
P. S. Einen ähnlichen Brief habe ich heute an diverse Zeitungsverlage in Österreich und Deutschland sowie an einige deutsche und österreichische TV-Sender geschickt *). Originalbrief

Keine Reaktion, keine Nachfrage! Damit noch nicht genug: Ein Bekannter von mir hat am 5. März 2007 eine E-Mail an Klaus-Peter Kalinowski geschickt und gefragt, warum die deutsche Vertretung mir nicht geholfen hat bzw. nicht einmal den Versuch gemacht hat, mit mir in Kontakt zu treten, speziell als ich vor Weihnachten 2006 einen Abschiedsbrief an die Botschaft geschickt habe. Die Antwort:

Von "WIENDIP RK-10 Kalinowski, Klaus-Peter" rk-10-dip@wien.auswaertiges-amt.de
An: Sebastian Welke
Betreff: Herrn Michael Schubert aus Graz

Sehr geehrter Herr Welke,
für Ihre Mail-Zuschrift vom 04.03.07 danke ich Ihnen.
Leider kann ich hier nicht feststellen, ob bzw. wann ggf. sich Herr Schubert an mich gewandt hat. Im Rahmen des deutsch-österreichischen Fürsorgeabkommens hätte die Botschaft ihn jedenfalls an die örtlich zuständigen sozialen Dienste Österreichs verwiesen.
Mit freundlichen Grüssen
Im Auftrag
Klaus P. Kalinowski
Deutsche Botschaft Wien      Originalmail      Originalmail

Klaus-Peter Kalinowski konnte sich nicht erinnern. Damit immer noch nicht genug: Erst aufgrund von Sebastians Mail -6 Monate nach meinem ersten Hilfeersuchen- versuchte mich Kalinowski am Morgen des 7. März 2007 telefonisch zu erreichen. Da ich unter der Dusche stand und das Läuten nicht hörte, rief ich ihn kurz danach zurück und bat ihn, mich wieder anzurufen, weil ich fast kein Guthaben mehr auf meinem Handy hatte. Das lehnte Kalinowski jedoch ab, weil er morgens immer mit der Kundenabfertigung beschäftigt sei. Er bat darum, dass ich ihm kurz schildere, um was es gehe. Schon vor sechs Monaten bat ich ihn, meine Webseite zu lesen, doch dafür hätte er keine Zeit(!). Wörtlich: 'Das ist ja ein Roman' und damit war das Thema für ihn erledigt. Mein restliches Handy-Guthaben von einem Euro war aufgebraucht.

Wenn man jedoch sämtliche Reisewarnungen ignoriert, trotzdem in den Irak reist, dort entführt und medienwirksam Lösegeld in Millionenhöhe gefordert wird, steht das Auswärtige Amt zügig zur Verfügung. Ähnlich schnell geholfen wird auch, wenn man mit Heroin im Gepäck in Staaten reist, wo die Todesstrafe auf Drogenbesitz droht und man erwischt wird. Wieder andere, die am ersten Abend vor dem 'Ballermann' auf Mallorca ihr Rückflugticket gleich eimerweise versaufen, brauchen sich auch nicht groß zu sorgen. Und wenn man bei einem Hamburger Nachrichtenmagazin beschäftigt ist, einen Anwalt zur Verfügung hat und von der Wiener Polizei mißhandelt wird, reagiert die deutsche Botschaft blitzartig, wie dieser Fall zeigt. Denen jedoch, die still und leise -ohne Presse, ohne Anwalt und ohne Geld- in Not geraten, werden ihrem Schicksal überlassen und können sehen, wie sie zurecht kommen.


Auswärtiges Amt, Berlin:
... keine Reaktion

A. T. aus Berlin, der nicht namentlich genannt werden möchte, schrieb am 1. Juni 2007 folgende Mail an das Auswärtige Amt: 'Sehr geehrte Damen und Herren, mit Bestürzung habe ich den Erlebnisbericht des Herrn Schubert in Graz/Österreich gelesen, der dort als deutscher Staatsbürger systematisch in den Tod getrieben wird durch unterlassene Hilfeleistung, Mobbing, Ausbeutung und Drohungen. Herr Schubert leidet an Depressionen und benötigt dringend Medikamente und Geld zum Leben. Sie wurden bereits mehrfach angeschrieben wegen diesem Fall. Ich möchte Ihnen nahe legen, sich diesem Fall anzunehmen und Herrn Schubert zu helfen. Dies würden Sie am Besten in der Form gestalten, dass Sie entweder für Rechtsbeistand/Betreuung sorgen oder aber ihm ein Darlehen gewähren, mit dem er einen Umzug nach Deutschland realisieren kann. Bitte um schnelle Rückmeldung, alternativ auch an Herrn Schubert direkt. Mit freundlichen Grüßen ...

Reaktion: Keine!


Gerlinde Marktl, Qualitätsbeauftrage in der 'Sigmund Freud'-Klinik, Graz:
... die Ansprechpersonen auf Station PS32 stehen jederzeit gerne für ein persönliches Gespräch zur Verfügung.

Als diese Webseite noch nicht veröffentlicht war, schrieb ich der Qualitätsbeauftragen der 'Sigmund Freund'-Klinik; Gerlinde Marktl, eine zunächst anonyme Mail mit der einzigen Frage: 'Was geschah in der Nacht vom 18. auf den 19. November 2005 auf Station PS32?'
Und das war ihre Antwort:


Von: Marktl Gerlinde, Mag - gerlinde.marktl@lsf-graz.at
Datum: 13.09.2006 - 12:08
Betreff: Station PS32
Schade dass es Ihnen nicht möglich ist, genauere Angaben zur Klärung Ihrer Frage zu machen. Ich werde diese den zuständigen Ansprechpersonen auf der Station 'PS32' weiter leiten. Diese stehen jederzeit gerne für ein persönliches Gespräch für unsere Patientinnen und Patienten bzw. ihre Angehörigen zur Verfügung.

Ich danke Ihnen nochmals für Ihren Hinweis und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Mag. Gerlinde Marktl, Qualitätsbeauftragte
Landesnervenklinik Sigmund Freud Graz
Qualitätsmanagement
Adresse: 8053 Graz, Wagner-Jauregg-Platz 1
Telefon: 0316 2191 2611
e-mail: gerlinde.marktl@lsf-graz.at

Die Qualitätsbeauftragte bittet mich(!) um nähere Hinweise. In dieser Nacht habe ich fast 100 Tabletten geschluckt, nachdem ich von Oberarzt Peter Schwarzl massiv bedroht worden bin. Konnte sie das anhand der Akten nicht herausfinden? Hat sie keine Akteneinsicht? Oder steht das womöglich gar nicht in der Akte?
Und schließlich leitete sie meine Anfrage an die zuständige Station (Oberarzt Schwarzl und sein Pflegeteam) weiter! Zum Glück stehen diese gerne für ein persönliches Gespräch zur Verfügung: Kritik wird von den Kritisierten gleich selbst bearbeitet. Makaber! Fragt sich dann nur, welche Aufgabe die Qualitätsbeauftragte hat?


KAGes (Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft):
... Ihre Anfrage wurde bereits an die zuständigen Stellen weitergeleitet

Nicole, die als Deutsche in Salzburg lebt, und auf meinen Erfahrungsbericht aufmerksam geworden ist, schrieb am 17. Mai 2007 folgende Mail an die Verantwortlichen der 'KAGes':
Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich schreibe Ihnen, da ich auf die Seite des Herrn Schubert aufmerksam geworden bin. Sicherlich wissen Sie Bescheid, um welchen Fall es sich handelt. Wann nehmen Sie endlich öffentlich Stellung? Schließlich gehört das LSF ('Sigmund Freud'-Klinik) zu Ihrer Gesellschaft! Es ist eine bodenlose Frechheit, daß auch noch Stillschweigen bewahrt wird! Auf Ihrer Website heißt es: 'Eine besondere Verpflichtung liegt in der aktiven Gestaltung des Veränderungsprozesses nach innen und nach außen, um dem ständigen strukturellen Wandel im Gesundheitssystem zu entsprechen.' Weiterhin: 'Dabei ist eine zeitgemäße medizinische Versorgung und Betreuung der Patienten, wirtschaftlich verantwortungsvoll, umweltbewußt und organisatorisch effizient, sicherzustellen. Die KAGes ist nicht auf Gewinn ausgerichtet, sie ist gemeinnützig und dient dem Allgemeinwohl.' Bitte zeigen Sie etwas von Ihrem angesprochenem Allgemeinwohl.


Die "Antwort" vom 23. Mai 2007:
Ihre Anfrage wurde bereits an die zuständigen Stellen weitergeleitet.
Mit freundlichen Grüßen
Steiermärkische Krankenanstaltenges.m.b.H.
i.A. K. Prasser


Reaktion: Die sogenannten 'zuständigen Stellen' haben bis heute(!!!) nicht geantwortet. Obwohl sie ja laut Webseite "bemüht" sind, alles "unkompliziert bereinigen" zu wollen (hört sich an wie "unter den Teppich kehren"). Dafür berichtet die 'Kleine Zeitung' am 9. November 2007 über Missstände: Ein besonders heikles Kapitel des Spitäler-Alltags hat der Landesrechnungshof untersucht. Auf 136 Seiten listet der Prüfbericht viele Mängel bei der KAGes auf. Dies habe vielfach dazu geführt, dass Kunstfehler gegenüber den betroffenen Personen kurzerhand verschwiegen wurden - ein klarer Verstoß gegen die gesetzlich normierte Sorgfaltspflicht der Spitäler. Über unerwünschte Ereignisse, wie etwa Komplikationen, werde generell 'mit dem Patienten nicht gesprochen', rügt der Bericht. Der nächste Kritikpunkt: Viele Schadensfälle wurden nicht ordentlich aufgearbeitet. Deshalb kam es zu keiner systematischen Erforschung von Schadensursachen, Vermeidbarkeit ... Auch in meinem Fall hat es keinerlei Aufarbeitung gegeben. Es wurde vertuscht, verschwiegen und versucht, dem Patienten die Schuld aufzudrücken. Schreckensarzt Dr. Peter Schwarzl ist weiterhin im Dienst und darf hilflose Patienten betreuen.
KAGes-Vorstand Christian Kehrer (Foto) wurde von der 'Kleinen Zeitung' zu diesem verheerenden Prüfbericht befragt. Er antwortet: 'Es gab Einzelfälle, in denen man offenbar versucht hat, unangenehme Folgen durch Stillschweigen zu vermeiden. Wir haben aber sofort reagiert und kommen heute unserer Informationspflicht umfassend nach.' Umfassend? Sofort reagiert? Was für eine widerliche Antwort! In meinem Fall haben Sie überhaupt nicht reagiert, Herr Kehrer! Bis heute nicht!
Nur einen Tag später berichtet die 'Kleine Zeitung' unter der Überschrift 'Ein Aufsichtsrat versinkt im Chaos': Im Aufsichtsrat der Spitälergesellschaft KAGes geht es drunter und drüber: Nun muss sogar der Staatsanwalt ermitteln - wegen Geheimnisverrats. ... versinkt im Sumpf - hätte besser gepasst. Purer Wahnsinn, was in diesem Land alles möglich ist und niemand etwas unternimmt.

Anfang 2008 wurde Christian Kehrer als KAGes-Vorstand abgelöst. Doch damit endete nicht das Grauen in KAGes-Spitälern und Pflegeheimen: Mal geht es um einen Sexskandal, mal um eine Patientin, die bis heute ein unvorstellbares Martyrium erleiden muss und mal um jahrelange Demütigungen, brutalste Misshandlungen und Vergewaltigungen in Schwanberg, mal um einen ans Bett gefesselten Patienten, der von einem Mitpatienten qualvoll erstickt wird und mal um eine Zwangssterilisation wie in der NS-Zeit. Ein Vater beklagt 24 Behandlungsfehler an Tochter, die nach Herz-OP im LKH Graz behindert ist. Unfassbar: Der Richter bei der Gerichtsverhandlung gehörte der KAGes-Kommission an. Zudem beklagte der Landesrechnungshof zahlreiche Ungereimtheiten bei KAGes-Ausschreibungen.


Steiermärkische Gebietskrankenkasse:
... Ihre Beschwerde zur 'Sigmund Freud'-Klinik findet unser Interesse, die Klärung dieser Vorwurfe liegt aber nicht in unserem Wirkungs- und Einflussbereich

Meine Bekannte hat sich am 25. Mai 2007 an die Steiermärkische Gebietskrankenkasse mit folgendem Anliegen gewendet. Eine Kopie der Mail ging an die Tageszeitung 'Der Standard':

Datum: Fri, 25 May 2007 - 07:47
Von: "Simone Holzner" simone.holzner AT yahoo.co.uk
Betreff: Dr. Peter Schwarzl, Landesnervenklink Graz
An: service@stgkk.at

Ist Ihnen bekannt, dass Herr Dr. Schwarzl (Landesnervenklinik Graz) Herrn Ludwig Seerainer (Kasernstr. 35, Graz) dazu benutzt, 'unliebsame' Patienten von seiner Station C5 zu mobben. Herr Seerainer steht bei 'Bedarf' sofort zur Stelle.
Frage: Wer zahlt die Unterbringung auf Station C5? Die Gebietskrankenkasse?


Reaktion: C5 war der frühere Name der Station 'PS32', auf der Dr. Schwarzl verantwortlicher Oberarzt ist.
Man möchte meinen, dass die Wahrscheinlichkeit peinlicher Antworten nun langsam erschöpft sein müsste. Ist es aber nicht. Über die folgende Antwort von Krankenkassen-Mitarbeiter Bernd Bauer kann man nur noch den Kopf schütteln:

Wie bitte? Die Gebietskrankenkasse fühlt sich nicht zuständig und Simone, die fast 1.000 Kilometer weit entfernt in Deutschland lebt und die Anfrage für mich gestellt hat, soll den Fall klären? Mit den Verantwortlichen der 'Sigmund Freud'-Klinik, die bisher nichts, aber auch rein gar nichts gegen diesen Arzt unternommen hat? Ich komme mir manchmal vor wie in einem schlechten Western: Die Indianer skalpieren den Cowboy und der Cowboy versucht anschließend das Problem mit den Indianern zu klären. Was kommt noch alles?


Steiermärkische Ärztekammer:
... es liegt an Ihnen, ob Sie ein korrektes oder ein korruptes Gesundheitswesen wollen.

Meine Bekannte hat sich am 26. Mai 2007 an die Steiermärkische Ärztekammer mit gleichem Anliegen gewendet. Eine Kopie der Mail ging an die Tageszeitung 'Die Presse':


Reaktion: Keine!

Stattdessen schreibt Prim. Univ.-Doz. Dr. Robert Hawliczek (Ärztekammer Wien) in der Zeitung 'Die Presse' vom 26. Februar 2008: Liebe Patienten! Es liegt an Ihnen, ob Sie ein korrektes oder ein korruptes Gesundheitswesen wollen. Ob Sie freie, objektive oder gesetzlich korrumpierte Ärzte wollen. Sie treffen diese Entscheidung an der Wahlurne. Große Worte, sehr fürsorglich. Ich konnte im November 2005 nicht noch schnell zur Wahlurne gehen! Die Ärztekammer schützt Dr. Peter Schwarzl bis heute und tritt ihren Patienten mit Füßen.

Noch schlimmer:

Die Grazer Ärztekammer hat offenbar die Zeit, während der Arbeitszeit meinen Bericht zu lesen und mir anonym zu schreiben. Dass ich anhand der IP-Nummer den Absender erkennen kann, wird nicht einkalkuliert. Die Misshandlung in der Freud-Klinik wird von dem Ärztekammer-Mitarbeiter höhnisch abgetan mit den Worten: "Sie haben große Probleme!" Die Ärztekammer! Die sich keine Mühe gemacht hat, mich in diesem widerlichen Fall anzuhören! Die zweite Zuschrift lässt durchblicken, dass man die Veröffentlichung meines Berichts nicht mag; ich hätte die Zeit lieber anders verwerten sollen.


XIV. Staatsanwaltschaft Graz:
... ich muss den Menschen helfen, Ungerechtigkeit vertrage ich nicht

Simone hat Mitte Juni auch die Staatsanwaltschaft der Stadt Graz über die Vorkommnisse in der 'Sigmund Freud'-Klinik informiert:


Reaktion: Keine! Simone hat der Staatsanwaltschaft die Webseitenadresse mitgeteilt. Es gab keine Rückfragen - weder bei ihr noch bei mir - nichts!
Dafür berichtet die 'Kleine Zeitung' am 20. Januar 2008 über Peter Gruber, Chef der Grazer Staatsanwaltschaft: Schon mit 16 Jahren war für den Grazer der Weg klar vorgezeichnet: 'Ich werde Zivilrichter, ich muss den Menschen helfen, Ungerechtigkeit vertrage ich nicht.' Sie haben einem Menschen geholfen: Dr. Peter Schwarzl. Beeindruckend Ihr Gerechtigkeitssinn, Herr Gruber!
Der ehemalige Chef des Bundeskriminalamtes, Herwig Haidinger, in der 'Kleinen Zeitung' vom 22. Februar 2008: Er habe, nach all dem, was er erlebt habe, das Vertrauen in die Staatsanwaltschaft verloren. Und wenn der Ex-Boss des österreichischen Bundeskriminalamtes das sagen darf, darf ich das auch.


Weisser Ring, Graz:
... wir sind einfach für die Opfer da - egal, was sie von uns brauchen. Wir arbeiten ohne Bürokratie und wollen nur helfen. Niemand soll sich scheuen, sich an uns zu wenden!

Nach einem Bericht in der 'Kronenzeitung' verschickte Simone folgende E-Mail an den 'Weißen Ring':

... er ist teilzeitbeschäftigt und hat praktisch zwei kalte Jahreszeiten vorwiegend in unbeheizter Wohnung verbringen müssen, die vollkommen verschimmelt ist. Bilder finden Sie in dem Bericht.
Obwohl er einen Anspruch auf Wohngeld hat, bekommt er keinen einzigen Cent, weil er keinen ordentlichen Mietvertrag vorlegen kann und nicht in der Lage ist, die hohen Gebühren beim Finanzamt zu zahlen.
Ohne Geld, inzwischen verschuldet, lebt er vollkommen isoliert und zurückgezogen; alleingelassen und gesundheitlich angeschlagen. Er hat vier Suizidversuche hinter sich und wir befürchten zur kalten Jahreszeit hin das schlimmste.
Bitte helfen Sie Herrn Schubert und BITTE lesen Sie seinen Bericht. Es ist sehr dringend.
Der Bericht: http://www.graz.coolix.com
Mit freundlichen Grüßen
Simone Holzner


Reaktion: Keine! 'Wir sind für die Opfer da - wir wollen einfach nur helfen ...'


Gerhard Baldauf, Notfallseelsorge Graz-Seckau:
Notfallseelsorge hilft ... nicht!

An alle Haushalte wird in unregelmäßigen Abständen das kleine Heftchen 'Grüß Gott, Steiermark - Begegnungen mit der katholischen Kirche' verschickt. In Heft 2/2006 werden auf Seite 30 unter der Überschrift 'Erste Hilfe für die Seele' die Festnetz-, Handynummer und E-Mail-Adresse von Notfallseelsorger, Gerhard Baldauf, abgedruckt. Der Text sagt: 'Notfallseelsorge hilft traumatische Erlebnisse zu verarbeiten. Speziell ausgebildete Notfallseelsorger stehen rund um die Uhr für psychologische Direktbetreuung bei Katastrophen und Krisensituationen bereit.' Eine Woche vor meinem Suizidversuch ging es mir so schlecht, dass ich Gerhard Baldauf folgende E-Mail schickte (zum Telefonieren hatte ich kein Geld mehr; meine Handyguthaben war weitestgehend aufgebraucht):


Reaktion: Keine! Ich war so verzeifelt über Baldaufs Nicht-Reaktion (die Notfallseelsorge!!!), dass ich neun Tage später -zwei Tage vor Weihnachten- in Suizidabsicht fast einhundert Tabletten schluckte. Übrigens, eine Reaktion gab es doch: Kurze Zeit später wurde die in meiner Mail angegebene Webseite gelöscht!


Ruby, Telefonseelsorge Hagen/NRW:
Ich bin selbst ganz hilflos


Dr. Dr. Susanna Krainz, Psychiatriekoordinatorin:
... ich bedaure Ihre traurigen Erfahrungen

Auch die Psychiatriekoordinatorin von der Steiermärkischen Landesregierung, Dr. Dr. Susanna Krainz, habe ich per E-Mail um Hilfe gebeten und über einen Monat später folgende Antwort erhalten:

Datum: Fri, 23 Feb 2007 - 11:05
Von: susanna.krainz@stmk.gv.at
An: michael.schubert @ networld.at
Betreff: Erfahrungen in Graz

Sehr geehrter Herr Schubert,
ich bedaure Ihre traurigen Erfahrungen im Zusammenhang mit der Übersiedelung nach Graz und Ihre schlechte psychische Verfassung; Beratung und Hilfe können Ihnen die verschiedenen psychosozialen Beratungsstellen anbieten ohne dass für Sie daraus Kosten erwachsen. Auf der Website http://www.plattformpsyche.at sind alle Einrichtungen und eine inhaltliche Erklärung aufgeführt und können Sie den für Sie persönlich in Frage kommenden Standort auswählen. Ich wünsche Ihnen alles Gute und verbleibe
mit freundlichen Grüssen, Susanna Krainz

Reaktion: Wenn man frierend in seiner Wohnung sitzt und schon überall war: Was genau kann man mit dieser Antwort anfangen?


OMEGA-Gesundheitsstelle, Graz:
... Förderung von Personen, welche von grober systematischer Verletzung der Gesundheits- und Menschenrechte betroffen sind

Die 'Omega Gesundheitsstelle' in Graz ist eine Hilfsorganisation, von der ich bis Juli 2007 noch nie etwas gehört hatte. Stefan, einer meiner Helfer, hat diese Organsation bei Google gefunden und nach Rücksprache mit mir gleich angeschrieben. Auf der Webseite beschreibt sich 'Omega' wie folgt: 'Omega Gesundheitsstelle ist ein gemeinnütziger Verein und bezweckt in einem familienorientierten Ansatz die Förderung, Betreuung und Behandlung von Personen, welche von organisierter Gewalt und von grober systematischer Verletzung der Gesundheits- und Menschenrechte betroffen sind'. Stefan schrieb am 21. Juli 2007 wie folgt:

Date: Sat, 21 Jul 2007 16:26
Von: "Weinert Stefan" weinert_stefan1 AT yahoo.fr
Betreff: Erbitten Hilfe und Unterstützung
An: office@omega-graz.at

Sehr geehrte Damen und Herren,
wir sind sehr besorgt um Hr. Michael Schubert, der in Graz lebt und hier sehr schlimme Erfahrungen gemacht hat. Welche Möglichkeiten haben Sie, ihm Hilfe anzubieten? Sein Erfahrungsbericht steht hier:
http://www.graz.coolix.com
In der Hoffnung von Ihnen zu hören, verbleibe ich mit freundlichen Grüßen, Stefan Weinert

Reaktion: Keine. Einige Tage später schrieb Stefan noch einmal:


Reaktion: Erneut keine!
Gabriele Budiman & Günter Klug:
... wir wissen wirklich nicht, warum es bei uns so viele Selbstmörder gibt

Das 'Weekend-Magazin' berichtet am 2. November 2007 im 'Thema der Woche' über 'Selbstmorde in der Steiermark - Trauriger Rekord!' 300 Menschen nehmen sich in der Steiermark pro Jahr das Leben. Damit halten wir einen traurigen Rekord. Nirgendwo sonst in Österreich scheiden so viele freiwillig aus dem Leben. Vor allem Männer sind gefährdet. Was auffällt: Es haben sich doppelt so viele Männer als Frauen umgebracht. Dazu Günter Klug, Leiter des psychosozialen Zentrums Graz-Ost (Foto links): 'Männer kämpfen so lange alleine, bis sie nicht mehr können. Viele können mit dem Alleinsein oder körperlichen Einschränkungen nicht umgehen und machen einfach Schluss', so Klug. Ebenfalls schockierend ist, dass sich im Alter zwischen 40 und 49 Jahren gleich zehnmal so viele Männer als Frauen umbringen. Wer an Suizid denkt, muss unbedingt professionelle Hilfe bekommen. Der oder die Betroffene braucht sofort Unterstützung. Sowohl in Graz als auch in vielen Bezirken gibt es viele dementsprechende Einrichtungen. Der Bezirk Mürzzuschlag hat die höchste Suizidrate der Steiermark. Bezirkshauptfrau Gabriele Budiman: 'Diese traurige Tatsache ist uns leider völlig unerklärlich. Unser Bezirk hat eine große Kaufkraft und steht wirtschaftlich gut da. Wir wissen wirklich nicht, warum es bei uns so viele Selbstmörder gibt.'

Daraufhin verfasste ich zwei E-Mails. Die erste ging an die Hauptfrau des Bezirks Mürzzuschlag ...
Datum: Fri, 2 Nov 2007 - 12:19
Von: Michael Schubert michael.schubert AT networld.at
An: bhmz@stmk.gv.at
Betreff: z. H. Frau Gabriele Budiman - Bericht im WEEKEND-Magazin

Sehr geehrte Frau Budimann,
ich habe heute den Bericht 'Selbstmorde in der Steiermark: Trauriger Rekord' im 'Weekend'-Magazin gelesen. Fast auf den Tag genau vor zwei Jahren -und dann erneut vor einem Jahr- war ich so verzweifelt, dass ich Suizidversuche unternommen habe. Ich bin ein Mann und auch noch in dem im Bericht genannten klassischen Alter (40 - 49 Jahre), habe trotzdem um Hilfe gebeten - regelrecht gefleht! Mir wurde nicht geholfen. In der 'Sigmund Freud'-Klinik bin ich an den Oberarzt Dr. Peter Schwarzl geraten. Was ich dort erlebt habe, steht in meinem Bericht im Internet:
http://www.graz.coolix.com
Sie zeigen sich vollkommen überrascht über die 'traurige Tatsache', dass sich so viele Menschen in Mürzzuschlag umbringen und können sich das nicht erklären. Obwohl ich nicht aus Mürzzuschlag bin, sondern aus Graz, helfen Ihnen vielleicht meine steiermärkischen Erfahrungen mit Klinik und Hilfsorganisation, die ich mit meinem Bericht detailliert niedergeschrieben habe. Ich bin kein Einzelfall, Frau Bezirkshauptfrau! Können Sie sich vorstellen, was Betroffene empfinden müssen, die diesen Bericht und Ihre Aussage lesen?
Unternehmen Sie jetzt etwas! Bevor Sie im nächsten Jahr noch trauriger und betroffener sind, wenn wieder nichts unternommen wurde und sich noch mehr Menschen umgebracht haben. Es liegt auch an Ärzten wie Schwarzl, wenn sich Menschen aus Mürzzuschlag umbringen. Denn die kommen u.U. auch auf die Schwarzl-Station nach Graz.


... und die zweite an Günter Klug, den im Bericht genannten Leiter des psychosozialen Zentrums Graz-Ost. Erst der dritte Versuch funktionierte. Sämtliche zwei angegebenen E-Mail-Adressen erreichten nicht den Empfänger und kamen als Daemon zurück:

Datum: Fri, 2 Nov 2007 - 12:15
Von: Michael Schubert michael.schubert AT networld.at
An: psz.hasnerplatz@gfsg.at
Betreff: z. H. Herrn Klug - Weekend-Bericht

Sehr geehrter Herr Klug,
habe heute den Bericht 'Selbstmorde in der Steiermark: Trauriger Rekord' im 'Weekend'-Magazin gelesen. Fast auf den Tag genau vor zwei Jahren -und dann erneut vor einem Jahr- war ich so verzweifelt, dass ich Suizidversuche unternommen habe. Ich bin ein Mann und auch noch in dem im Bericht genannten klassischen Alter (40 - 49 Jahre), habe trotzdem um Hilfe gebeten - regelrecht gefleht! Mir wurde nicht geholfen. In der 'Sigmund Freud'-Klinik bin ich an den Oberarzt Dr. Peter Schwarzl geraten. Was ich dort erlebt habe, steht in meinem Bericht im Internet:
http://www.graz.coolix.com
Ich halte es für vollkommen verlogen, dass Sie sich erstaunt zeigen, warum sich in der Steiermark so viele Menschen umbringen und für verantwortungslos, dass Sie nichts gegen Grazer Organisationen und Ärzte wie Schwarzl unternehmen, an die sich Menschen wie ich hilfesuchend gewandt haben, und ins Nichts bzw. in völlige Hilflosigkeit, entlassen wurden.
Sie hätten dafür Sorgen können/müssen, dass in dem Bericht die Dinge, an denen es in Graz bzw. der Steiermark mangelt, klar und deutlich angesprochen werden.
Es liegt auch an Ärzten wie Schwarzl, wenn sich Menschen in der Steiermark umbringen *).
Ich bin kein Einzelfall!
P.S. Sie geben in Ihrer 'automatischen Antwort' eine fehlerhafte E-Mail-Adresse an. Auch das könnte verzweifelte Menschen, die mit Ihnen Kontakt aufnehmen wollen, frustieren.


*) Zur Erläuterung: Nicht nur aus Graz kommen Patienten auf die Station 'PS32', wo Dr. Peter Schwarzl als Oberarzt agiert. Akutpatienten aus der gesamten Steiermark und dem südlichen Teil des Burgenlandes kommen ebenfalls nach Graz in die 'Sigmund Freud'-Klinik. Die 'PS32' ist fast so etwas wie eine Aufnahmestation für männliche Akutfälle. Die Wahrscheinlichkeit, auf diese Station, zu diesem Arzt und zu diesem Pflegepersonal zu kommen, ist eklatant hoch.

Auf beide Mails erfolgte keine Reaktion!


Grazer Rechtsanwälte:
... tun Sie endlich was, um Ihre Situation zu verbessern

In meiner Verzweiflung habe ich drei Grazer Rechtsanwälte um Hilfe gebeten. Natürlich hätte ich die nie im Leben bezahlen können, aber ich erhoffte mir, dass sie sich vielleicht melden und einen juristischen Tipp auf Lager hätten (möglicherweise die Möglichkeit einer kostenfreien, juristischen Beratung). Am 4. März 2007 schickte ich hilfesuchende E-Mails an die Grazer Rechtsanwälte Helmut Klementschitz, Michael Axmann und Gabriele Schmidt-Brandstätter.

Reaktion: Keine!

Am 13. Juli 2007 bekam meine Helferin Simone einen bemerkenswerten Zweizeiler von Jurist Christoph Sigl aus Graz:


Die Signatur ist länger als die gesamte E-Mail. Großschreibung und Interpunktion wurden kurzfristig außer Kraft gesetzt. Was sagt uns dieser Zweizeiler? Dieser Mann des Rechts ignoriert vollkommen die Maßnahmen, die ich im Laufe der Jahre ergriffen habe; er bietet keinerlei Hilfe oder Unterstützung an, und -besonders erschreckend für einen Rechtsvertreter- er kritisiert indirekt die Existenz meiner Webseite und unterstützt somit einen Arzt wie Dr. Peter Schwarzl, denn ohne diesen Bericht hätte niemand Notiz von den Behandlungsmethoden dieses Mediziners erfahren. Es ist eine klassische Hau-Drauf-Mail, die nicht helfen soll, sondern nur dazu dient, den ohnehin verzweifelten Zustand eines Menschen noch zu verschlechtern.


ZDF-Sendung 'Frontal 21'
... über Einzelfallschicksale können wir nicht berichten

A., wohnhaft in meiner Heimatstadt Buchholz, hat meinen Bericht gelesen und daraufhin Ende Mai 2007 folgende Mail an die ZDF-Sendung 'Frontal 21' geschrieben:

Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren,
ich wende mich an Sie mit der Bitte mich anzuhören. Ich bin vor einigen Tagen in ein Forum eingeloggt und habe Tage später eine Seite gefunden die mich nicht nur erschrocken hat, diese Seite hat einen Link zu einen Bericht der weiter als unter der Gürtellinie geht und häßlicher zu lesen ist als dem Teufel beim Hände geben in die Augen zu schauen.
Auf Grund Ihrer unwahrscheinlich guten Recherchen und der Seriösität Ihrer Berichte sind Sie die erste Instanz meiner Suche nach Hilfe für diese Person in Graz, welcher ein deutscher Staatsbürger ist. Sollte noch etwas unklar sein, stehe ich Ihnen natürlich voll zur Verfügung. Vielen Dank im voraus. Bis dahin! Mit freundlichen Grüßen ...

Reaktion: Über ein Jahr später erhielt ich am 2. September 2008 den Anruf eines Frontal21-Redakteurs, dass man über "Einzelfallschicksale" nicht berichten könne.


*) Abschiedsberichte habe ich am 22. Dezember 2006 u. a. an folgende Personen und Organisationen geschickt:

  • Sigrid Binder/Die Grünen, Graz Originalbrief
  • Zeitung 'Der Standard', Wien Originalbrief
  • Ulrike Jantschner/'Kurier', Wien Originalbrief
  • Elke Kahr, Stadträtin, Graz Originalbrief
  • Norddeutscher Rundfunk, Hamburg Originalbrief
  • ORF, Wien Originalbrief
  • Zeitung TAZ, Berlin Originalbrief
  • Prof. Dr. Hans-Peter Kapfhammer, Graz Originalbrief
  • Deutsche Botschaft, Wien **) Originalbrief
  • 'Hannoversche Allgemeine Zeitung', Hannover Originalbrief
  • Thomas Oldach, Chefredakteur der 'Harburger Anzeigen & Nachrichten', HH Originalbrief
  • Mein langjähriger Squashpartner, Mario Singenstrüh, Rosengarten-Klecken Originalbrief

    Reaktion: Niemand hat geantwortet oder auch nur nachgefragt.
    **) Eine Nachfrage erfolgte erst im März 2007, nachdem eine Bekannte von mir nachgehakt hatte; konkrete Hilfe wurde bis heute nicht angeboten, obwohl die Botschaft dazu verpflichtet gewesen wäre.


    Anmerkung: Alle von Freunden und Bekannten versendeten E-Mails sind mit mir inhaltlich abgesprochen.

    Hier geht es weiter

    Menschenverachtende Erfahrungen in Graz